Klimawandel: 200 Küstenorte schließen sich in Nizza zusammen

Gefahren des Klimawandels:Küstenorte schließen sich in Nizza zusammen

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Zur Bewältigung klimabedingter Gefahren, wie etwa dem Anstieg des Meeresspiegels, haben sich 200 Küstenorte in Nizza zusammengeschlossen. Der Austausch soll verbessert werden.

Frankreich, Nizza: Menschen gehen vor einer Bande von der UN-Ozeankonferenz.
Vor dem Start der UN-Ozeankonferenz haben rund 200 Küstenorte ein Bündnis geschlossen. Sie wollen zusammenarbeiten, um die Folgen des Klimawandels besser zu bewältigen.08.06.2025 | 0:28 min
Kurz vor der UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza haben rund 200 Küstenorte unter Führung der Vereinten Nationen ein Bündnis geschlossen, um gemeinsam besser mit den Gefahren des fortschreitenden Klimawandels fertig zu werden. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel.
Wie das neue Bündnis am Samstag erklärte, werden daher bis 2050 voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Gebieten leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen und dadurch besonders anfällig für Überflutungen und Stürme sind.

Wir zählen den Anstieg des Wassers nicht in Zentimetern, sondern in Zahl der Einwohner, die umgesiedelt werden müssen.

Christian Estrosi, Bürgermeister von Nizza

Re: Geht die Camargue unter?
Keine andere französische Region ist so stark vom Klimawandel betroffen wie die Camargue, wo der Meeresspiegel äußerst rapide ansteigt. Schätzungen zufolge erhöht er sich bis zum Jahr 2100 um weitere 50 Zentimeter. Die Tatsache, dass 70 Prozent der Gegend weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel liegen, stellt ein zusätzliches Problem dar. Was wird aus der Camargue?05.02.2024 | 30:10 min

Schutz vor klimabedingten Gefahren

"Es geht nicht darum, ob, sondern wann es passiert", pflichtete die Bürgermeisterin der US-Metropole New Orleans, LaToya Cantrell, bei, deren Stadt 2005 durch den Hurrikan "Katrina" schwere Zerstörungen erlitten hatte. Angesichts der Gefahr beschwor sie "die Macht der Zusammenarbeit und des Austauschs". Küstenstädte in verschiedenen Erdregionen könnten sich über gute Vorgehensweisen zum Schutz vor klimabedingten Gefahren austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Das neue Bündnis hat seinen Sitz in Nizza, dessen Bürgermeister Estrosi hat den Vorsitz inne. Vorgesehen sind ein regelmäßiger Austausch der Küstenstädte in Online-Konferenzen sowie ein jährliches Gipfeltreffen zu den Anpassungsmaßnahmen. Das nächste Gipfeltreffen soll kommendes Jahr in Marokko stattfinden.
Flussansicht New Orleans
40 Grad im Schatten, 85 Prozent Luftfeuchtigkeit. Von Jahr zu Jahr entwickelt sich New Orleans mehr und mehr zu einem Hotspot – buchstäblich. Die Sommer werden heißer - und tödicher.23.08.2022 | 7:14 min

Zusammenarbeit der Küstenorte verstärken

Zudem sollen Arbeitsgruppen mit Experten und örtlichen Zusammenschlüssen gebildet werden, die Erkenntnisse über mögliche Probleme der Küstenorte und deren Bekämpfung sammeln. Geplant ist außerdem, den Austausch zwischen Küstenorten und Entwicklungsbanken zu verstärken, damit mehr Mittel für Anpassungsmaßnahmen bereitgestellt werden. Als UN-Organisation wird das neue Bündnis auch bei den internationalen Klimaverhandlungen Gehör finden.

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In Nizza beginnt am Montag die UN-Ozeankonferenz. Dazu werden Vertreter von 130 Staaten erwartet. Neben einer bereits weitgehend ausgehandelten Erklärung zum Schutz der Ozeane sollen die Staaten eine Liste von Selbstverpflichtungen vorlegen. Das alle vier Jahre stattfindende Treffen gilt als wichtigster internationaler Gipfel für den Meeresschutz.

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