BBC-Interview: Kamala Harris denkt über Neustart nach

"Ich bin noch nicht fertig":BBC-Interview: Kamala Harris denkt über Neustart nach

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Ein Jahr nach ihrer Niederlage gegen Trump zeigt sich die frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris kämpferisch. In einem Interview spricht sie über eine mögliche Kandidatur 2028.

Frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris. (Archiv)

Frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris - Comeback für 2028? (Archiv)

Quelle: afp

Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Wahlkampf im vergangenen Jahr trat sie als demokratische Präsidentschaftskandidatin an - und verlor deutlich gegen Donald Trump. Nun erwägt Kamala Harris ein politisches Comeback. In einem Interview mit der BBC sagte sie, sie könne sich vorstellen, erneut für das höchste Amt zu kandidieren. Eine endgültige Entscheidung habe sie zwar noch nicht getroffen, betonte jedoch:

Ich bin noch nicht fertig. Ich habe mein gesamtes Berufsleben im Dienst verbracht, das liegt mir im Blut.

Kamala Harris, frühere Präsidentschaftskandidatin

Democratic presidential nominee, U.S. Vice President Kamala Harris pauses while speaking on stage as she concedes the election, at Howard University on November 06, 2024 in Washington, DC. After a contentious campaign focused on key battleground states, the Republican presidential nominee, former U.S. President Donald Trump was projected to secure the majority of electoral votes, giving him a second term as U.S. President. Republicans also secured control of the Senate for the first time in four years.

Donald Trump hatte bei der Wahl im November 2024 überraschend deutlich gegen Kamala Harris gesiegt. Riesenfreude bei seinen republikanischen Anhängern - Verzweiflung bei den Demokraten.

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Harris nutzte das Gespräch auch, um ihren früheren Gegner scharf anzugreifen. Sie warf Trump vor, staatliche Behörden für politische Zwecke einzusetzen und nannte als Beispiel den Fall des TV-Moderators Jimmy Kimmel, der nach einer umstrittenen Aussage vorübergehend vom Sender genommen worden war.

Weißes Haus reagiert scharf

Gleichzeitig kritisierte Harris amerikanische Unternehmen und Institutionen, die sich dem Präsidenten zu leicht beugten: Viele würden "gegenüber einem Tyrannen in die Knie gehen", um sich eigene Vorteile zu sichern.

Biden sitzt erschöpft am Tisch

Im Mai wurde bekannt, dass Joe Biden an Prostatakrebs erkrankt ist. Die Nachricht löste eine Debatte aus, ob sein Gesundheitszustand gezielt geheim gehalten wurde.

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Das Weiße Haus reagierte nach einer Anfrage der "BBC" scharf auf Harris’ Äußerungen: Eine Sprecherin wies ihre Kritik entschieden zurück und sagte dem Bericht zufolge, Harris hätte nach ihrer "erdrutschartigen Niederlage" gegen Donald Trump den Wink verstehen sollen. "Das amerikanische Volk interessiert sich nicht für ihre absurden Lügen", hieß es. Harris solle ihre Niederlage hinnehmen, statt "ihre Beschwerden in ausländischen Medien zu äußern".

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden spricht auf der Konferenz der Organisation Advocates, Counselors, and Representatives for the Disabled (ACRD).

Joe Biden fand in seiner ersten großen Rede seit dem Machtwechsel klare Worte gegen Trump. Die neue Regierung habe Schaden und Zerstörung angerichtet, kritisierte der Ex-Präsident.

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Harris auf Tour, um ihr Buch zu promoten

Ihr Scheitern bei der Präsidentschaftswahl vor einem Jahr führt Harris vor allem auf den späten Einstieg in den Wahlkampf zurück. In ihren Memoiren "107 Days" beschreibt sie die kurze Zeitspanne, die ihr nach Bidens Rückzug blieb.

Derzeit tourt Harris durch die USA, Kanada und Großbritannien, um das Buch vorzustellen - und wirkt dabei fast wie in Wahlkampfstimmung. Die politische Bühne will sie offenbar nicht verlassen. Im BBC-Interview erklärte sie, ihre Großnichten würden "in ihrem Leben ganz sicher" eine Frau als Präsidentin erleben. Auf die Frage, ob sie selbst diese Frau sein könnte, antwortete Harris: "Möglicherweise."

Quelle: ZDF

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