Denkmalschützer entsetzt:Ostflügel des Weißen Hauses für Trumps Ballsaal abgerissen
Donald Trump hat den Ostflügel des Weißen Hauses fast komplett abreißen lassen, Denkmalschützer sind entsetzt. Der US-Präsident will dort einen Luxus-Ballsaal bauen lassen.
Im Weißen Haus haben erst kürzlich die Abrissarbeiten begonnen.
22.10.2025 | 2:30 minIm Zuge der Bauarbeiten für einen neuen Ballsaal im Weißen Haus ist der Ostflügel des historischen Gebäudes in Washington inzwischen nahezu vollständig abgerissen worden. Am Montag hatten die Abrissarbeiten begonnen, am Mittwoch erklärte US-Präsident Donald Trump, er habe nach Rücksprache mit "den besten Architekten der Welt" entschieden, dass ein vollständiger Abriss einem teilweisen Abriss vorzuziehen sei.
Am Donnerstagmittag (Ortszeit) war auf Fotos nur noch ein kleiner Rest des 1942 errichteten Gebäudeteils sichtbar. Der neue Ostflügel soll Platz für einen pompösen Ballsaal bieten.
Kritiker werfen Trump Wortbruch vor
Früheren Angaben Trumps zufolge sollte der Ostflügel des Weißen Hauses im Zuge der Bauarbeiten lediglich modernisiert werden. Der Republikaner hatte im Sommer mehrmals betont, das neue Gebäude werde das Weiße Haus nicht berühren. Kritiker werfen Trump nun Wortbruch vor. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte vor Journalisten, Baupläne änderten sich nun mal.
Denkmal- und Bürgerrechtsorganisationen wie der "National Trust for Historic Preservation" lasten Trump an, ohne angemessene Genehmigungsverfahren in das historische Ensemble einzugreifen, und fordern einen Baustopp, bis das Projekt von den zuständigen Bundeskommissionen geprüft wurde.
Am Weißen Haus in Washington haben die Bauarbeiten für den Ballsaal begonnen.
21.10.2025 | 0:26 minBaukosten sollen rund 300 Millionen US-Dollar betragen
Trumps Regierung verweist laut US-Medien aber darauf, dass der Präsident für bauliche Veränderungen an der Residenz keine formale Genehmigung benötige. Der Saal, dessen Bau laut Trump inzwischen rund 300 Millionen Dollar (rund 275 Millionen Euro) kosten soll, wird Platz für etwa 1.000 Gäste bieten.
Finanziert werden soll das Projekt ausschließlich über Spenden - durch "großzügige Patrioten, großartige amerikanische Unternehmen und mich selbst", wie der Präsident auf Truth Social geschrieben hatte. Wer die Spender sind, ist bislang nicht bekannt. Durch die Privatfinanzierung unterliegt der Bau nicht der Aufsicht des Kongresses.
Trump-Sprecherin kritisiert "künstliche Empörung"
Nach Angaben des Weißen Hauses soll der Ballsaal den neoklassizistischen Stil des Präsidentensitzes beibehalten. Entwürfe zeigen einen Festsaal mit vergoldeten korinthischen Säulen, Kristalllüstern und einem schwarz-weiß karierten Marmorboden.
So prunkvoll soll der geplante Ballsaal im Ostflügel des Weißen Hauses später aussehen.
Quelle: laifLeavitt bezeichnete die Kritik US-Medien zufolge als "künstliche Empörung". Der Ostflügel, in dem traditionell die Büros der First Lady untergebracht waren, wurde 1942 errichtet und mehrfach renoviert.
Die Arbeiten am Ballsaal sollen vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit im Januar 2029 abgeschlossen sein.
In den USA haben sich laut Veranstaltern rund sieben Millionen Menschen an Protesten gegen Präsident Trump beteiligt. Unter dem Motto "No Kings" gab es im ganzen Land Kundgebungen.
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