Dallas im US-Bundesstaat Texas:Tote nach Schüssen vor US-Abschiebezentrum
Nach den tödlichen Schüssen in Dallas haben das FBI und das US-Heimatschutzministerium neue Erkenntnisse bekannt gegeben. Auch zum möglichen Motiv des Schützen. Was wir wissen.
Der Vorfall im US-Bundesstaat Texas fällt in eine aufgewühlte Zeit.
Quelle: AFP | ARIC BECKERNeue Erkenntnisse nach den tödlichen Schüssen im Süden der USA: Vor einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde ICE in der texanischen Großstadt Dallas feuerte ein Schütze am frühen Mittwochmorgen Schüsse ab.
Laut US-Heimatschutzministerium wurde bei dem Vorfall ein Häftling getötet, zwei weitere befinden sich in einem kritischen Zustand. Zuvor hatte die Behörde von zwei getöteten Häftlingen gesprochen.
Der mutmaßliche Schütze sei an einer sich selbst zugefügten Schusswunde gestorben, erklärte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem darüber hinaus auf der Plattform X.
X-Post von Kristi Noem
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ICE steht für "Immigration and Customs Enforcement". Das ist eine US-Bundesbehörde, die für Einwanderungs- und Grenzkontrollangelegenheiten zuständig ist. Sie läuft unter dem Dach des Heimatschutzministeriums.
Die Behörde befasst sich unter anderem mit der Abschiebung von Personen, die illegal im Land sind, aber auch mit Untersuchungen von Einwanderungsverstößen und dem Grenzschutz.
Die Kritik: ICE führt groß angelegte Razzien durch, bei denen auch nicht-kriminelle Menschen ohne Aufenthaltsstatus verhaftet und abgeschoben werden. Viele dieser Personen leben seit Jahren in den USA, arbeiten dort, zahlen Steuern und haben Familien.
FBI: Beamte der Behörde ICE nicht unter Opfern
Beamte der Behörde wurden dem FBI zufolge nicht verletzt. Nach vorläufigen Ermittlungen soll der Schütze aus einem benachbarten Gebäude heraus das Feuer auf die ICE-Einrichtung eröffnet haben.
Es sei nicht der erste Angriff auf diese Einrichtung, schreibt das Heimatschutzministerium in einer Pressemitteilung. Im vergangenen Monat hatte es wohl bereits eine Bombendrohung gegen die Einrichtung gegeben.
Trumps Versprechen von Massendeportationen wird in den USA zur Realität. Doch die brutalen Methoden der Einwanderungsbehörde stoßen auf immer mehr Widerstand im Land.
02.07.2025 | 21:06 minDer republikanische Senator Ted Cruz sagte, es handele sich bereits um den dritten Schusswaffenangriff auf ICE oder die Grenzschutzbehörde CBP in Texas. "Das muss aufhören."
Vertreter der US-Demokraten warfen Cruz und anderen Republikanern vor, Informationen selektiv zu veröffentlichen, um die Kontrolle über die Darstellung des Vorfalls zu haben.
Auf Patronenhülsen steht "Anti-ICE"
Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. Joe Rothrock von der US-Bundespolizei FBI sagte bei einer Pressekonferenz, die Ermittler schlössen einen "Akt gezielter Gewalt" nicht aus.
Erste Hinweise, die wir auf Patronen in der Nähe des mutmaßlichen Schützen gefunden haben, enthalten Botschaften ICE-feindlicher Natur.
Joe Rothrock, US-Bundespolizei FBI
Auch FBI-Chef Kash Patel deutete eine politisch motivierte Tat an. "Während die Ermittlungen noch andauern, deutet eine erste Überprüfung der Beweise auf ein ideologisches Motiv für diesen Angriff hin", schreibt er auf X.
Dort veröffentlichte er zudem ein Bild von Patronenhülsen. Auf einer von ihnen ist "ANTI ICE" zu lesen.
X-Post von FBI-Chef Kash Patel
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Trump gibt der politischen Linken die Schuld
US-Präsident Donald Trump schrieb auf seiner Plattform "Truth Social", dass er über die Schüsse in der ICE-Außenstelle in Dallas informiert worden sei. Er bezeichnete es als "verabscheuungswürdig", dass die Patronenhülsen Anti-ICE-Botschaften enthielten.
"Die tapferen Männer und Frauen der ICE versuchen nur, ihre Arbeit zu tun und die 'schlimmsten der schlimmsten' Kriminellen aus unserem Land zu entfernen, aber sie sind mit einer beispiellosen Zunahme von Drohungen und Gewalt konfrontiert", schrieb er und gab der politischen Linken die Schuld.
Katharina Schuster ist Reporterin im ZDF-Studio in Washington D.C.
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