Ranking mit Wechsel an Spitze:Sophia und Noah beliebteste Vornamen des Jahres
Sophia schiebt sich an Emilia vorbei auf Platz eins, Noah bleibt bei den Jungs der beliebteste Vorname - Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld hat sein Jahres-Ranking vorgestellt.
Hans, Sabine, Kevin: Namen haben ihre Zeit - aber manche erleben auch ein Comeback. Das sind die beliebtesten Babynamen der letzten 100 Jahre.
25.12.2025 | 0:39 minDie beliebtesten Babynamen in Deutschland blieben auch 2025 erstaunlich konstant - an der Spitze gab es allerdings einen Wechsel: Sophia und Noah sind die beliebtesten Vornamen des Jahres, wie aus dem jährlichen Ranking des Hobbynamensforschers Knud Bielefeld hervorgeht. In den vergangenen Jahren war bei den Mädchen Emilia auf dem ersten Platz gelandet.
Insgesamt habe es bei den Vornamen "nicht so viel Bewegung gegeben", sagte Bielefeld.
Es ist schon faszinierend, dass die beliebtesten Vornamen immer dieselben sind.
Knud Bielefeld
Quelle: ZDF/iStock
Leo erstmals in den Top Ten
Bielefelds Ranking zufolge schob sich bei den Mädchennamen Sophia vom zweiten auf den ersten Platz, Emma vom dritten auf den zweiten und Emilia rutschte vom ersten auf den dritten Platz.
Bei den Jungen bleibt alles wie schon im Vorjahr: Hinter Noah landeten Matteo und Elias auf Platz zwei und drei. Ein Name gehört erstmals zu den Top Ten: Leo. "Auf diesen Namen war ich sehr gespannt, weil sich der neue Papst Leo genannt hat", sagte Bielefeld. Ob sich die Eltern davon inspirieren ließen, kann der Namensforscher aber nicht mit Sicherheit sagen. "Leo ist schon seit vielen Jahren ein Trendname bei Jungen."
Deutlich erkennbar sei indes ein langfristiger Trend zur Individualisierung, erklärte der Vornamen-Experte. Selbst der häufigste Name Noah komme hochgerechnet auf weniger als 0,8 Prozent aller Neugeborenen. Statistisch gesehen sitze damit in etwa jeder fünften Schulklasse ein Noah - mehr aber nicht. "Das war früher ganz anders", so der 57-Jährige. In seiner eigenen Schulzeit hätten viele Jungen Michael, Thomas oder Andreas geheißen, ungewöhnliche Namen seien die Ausnahme gewesen.
Im Mai trat ein neues Namensrecht in Kraft. Bei der Hochzeit können sich Paare nun auch auf Doppelnamen für beide einigen. Auch Kinder können nun Doppelnamen beider Elternteile bekommen.
02.05.2025 | 3:11 minUnterschiedliche Vorlieben in den Bundesländern
Heute verteilt sich die Namenswahl deutlich breiter. Rund die Hälfte aller Kinder trägt dem Experten zufolge einen der 200 häufigsten Vornamen, die andere Hälfte verteilt sich auf etwa 30.000 weitere Namen. Gleichzeitig beobachtet Bielefeld einen Trend zu sehr kurzen und teilweise extrem niedlichen Formen - etwa Fips, Floki oder Pelle. Diese Koseformen tauchten bundesweit häufiger auf, blieben aber klar im hinteren Bereich der Ranglisten.
Regional zeigen sich der Auswertung zufolge deutliche Unterschiede: Im Norden sind skandinavische und friesische Namen wie Jonna oder Lönne überdurchschnittlich verbreitet, im Osten häufiger englische und sogenannte Retro-Namen wie Anton oder Theodor. Bayern gilt weiterhin als eher konservativ - dort halten Eltern länger an Namen fest, die anderswo schon als altmodisch gelten, wie etwa Magdalena oder Leopold.
Ozzy und Ophelia
Nachdem US-Star Taylor Swift im vergangenen Jahr eine Single mit dem Titel "The Fate of Ophelia" veröffentlicht hat, dachten viele ihrer Fans, dass jetzt viele Mädchen Ophelia genannt werden. "Der Name Ophelia befindet sich schon seit 15 Jahren in Deutschland im Aufwärtstrend und gehörte schon im vergangenen Jahr zu den Top 250 der beliebtesten Mädchennamen", sagte Bielefeld. 2025 seien ähnlich viele Mädchen Ophelia genannt worden wie 2024 - rund 200 in ganz Deutschland. Häufiger wurde 2025 der Name Ozzy vergeben - vielleicht, weil Musiker Ozzy Osbourne in dem Jahr gestorben ist.
200 Taylor Swift-Fans haben die erste "Ophelia"-Sonderführung im Landesmuseum in Wiesbaden besucht. Im Musikvideo zu "The Fate of Ophelia" stellt die Sängerin das Gemälde nach.
03.11.2025 | 3:03 minAuch Soziale Medien spielen bei der Namenswahl eine wachsende Rolle. Wenn Influencer oder Prominente die Namen ihrer Kinder öffentlich machen, könne das durchaus Wellen schlagen, so Bielefeld.
Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein Team bis Ende Dezember auf 260.000 Geburtsmeldungen von Standesämtern und Geburtskliniken aus 375 Städten zurückgegriffen. Das entspricht etwa 40 Prozent der in Deutschland geborenen Babys. Eine ähnliche Vornamen-Statistik gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus - jedoch später als Bielefeld und nach eigenen Angaben basierend auf rund 90 Prozent der im Jahr zuvor vergebenen Namen.
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