Sommer- und Winterzeit: Trump will Ende der Zeitumstellung

Donald Trump spricht sich dafür aus, in den USA die Umstellung auf die Sommerzeit zu beenden. "Die Republikanische Partei wird ihr Bestes tun, um die Sommerzeit abzuschaffen", schrieb der designierte US-Präsident auf der Plattform X.

Diese habe zwar eine kleine, aber starke Gruppe von Befürwortern. Das sollte aber nicht so sein, findet Trump nach eigener Aussage. "Die Sommerzeit ist unbequem und sehr kostspielig für unser Land", begründete er seine Position.

Wie in Europa werden auch in den USA zweimal im Jahr die Uhren umgestellt - mit Ausnahme der Bundesstaaten Arizona und Hawaii, die dauerhaft Winterzeit haben. Auch in den US-Außengebieten in Amerikanisch-Samoa, Guam, den Nördlichen Marianen, Puerto Rico und den Amerikanischen Jungferninseln wird die Zeit nicht umgestellt.

Die Sommerzeit, bei der die Uhren im Frühjahr um eine Stunde vorgestellt werden, um die längeren Abende zu nutzen, gilt in fast allen Teilen der Vereinigten Staaten seit den 1960er Jahren. Sie war jedoch in den letzten Jahren Gegenstand von Diskussionen.

Einige Gesetzgeber wollen die Winterzeit bzw. Standardzeit das ganze Jahr über beibehalten, andere plädieren dafür, die Sommerzeit ganzjährig beizubehalten, und wieder andere wollen den Status quo beibehalten. Der noch amtierende Präsident Joe Biden hat sich nie öffentlich zu diesem Thema geäußert.

Im März 2022 stimmte der US-Senat für die dauerhafte Einführung der Sommerzeit, doch im Repräsentantenhaus kam das Vorhaben ins Stocken, nachdem die Gesetzgeber keinen Konsens erzielen konnten. Eine parteiübergreifende Gruppe von Senatoren unternahm im März einen neuen Vorstoß, die Sommerzeit dauerhaft einzuführen.

Die Befürworter der Beibehaltung der Sommerzeit argumentieren, dass dies zu helleren Nachmittagen und Abenden und zu mehr wirtschaftlicher Aktivität während der Wintermonate führen würde. Kritiker sagen, dass die Kinder gezwungen wären, im Dunkeln zur Schule zu gehen, da die Maßnahme den Sonnenaufgang um eine Stunde verschieben würde.

Befürworter der Abschaffung der Sommerzeit sagen, dass die zweimal jährliche Umstellung der Uhren zu Schlafstörungen und gesundheitlichen Problemen führt. Der Kongress hat seit mehr als zwei Jahren keine neuen Anhörungen zu diesem Thema abgehalten. Damit das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann, müsste sich der Senat erneut mit dem Thema befassen.

In den USA wurde die ganzjährige Sommerzeit während des Zweiten Weltkriegs und 1973 temporär eingeführt. In den 70ern geschah dies, um den Energieverbrauch aufgrund eines Ölembargos zu senken. Die Entscheidung war aber unpopulär und wurde ein Jahr später wieder abgeschafft.

Seit 2015 haben etwa 30 Staaten Gesetze zur Abschaffung der halbjährlichen Umstellung eingebracht, wobei einige Staaten vorschlagen, dies nur zu tun, wenn die Nachbarstaaten dasselbe tun.

Die Debatte ähnelt der in der EU. In einer nicht repräsentativen Umfrage im Auftrag der EU-Kommission von 2018 hatte sich eine Mehrheit der Befragten gegen eine Zeitumstellung ausgesprochen. Der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker verkündete noch im selben Jahr deren Ende.

Getan hat sich aber seitdem wenig. Denn die EU-Staaten müssten sich vorher einig werden, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema auf Eis.