St. Martin: Wer war der Heilige und was feiern wir am Martinstag?

Martinstag:Wer war der heilige Martin?

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Er teilte im Winter seinen warmen Mantel mit einem Bettler, er verzichtete auf sein sicheres Offiziersleben und legte sich mit Staat und Kirche an. Wissenswertes über St. Martin.

Archiv: St. Martinsumzug am Sonntag, den 12. November 2023, im Grugapark Essen.

St. Martin zu Pferd auf einem St. Martinsumzug. (Archivbild)

Quelle: imago images

Wer war der heilige Martin und was feiern wir am Martinstag?

Der Martinstag erinnert an den im November 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt. Er wurde später heilig gesprochen und steht für Frieden, Solidarität und für mehr Aufmerksamkeit gegenüber Randgruppen. Er ist Patron der Bettler, der Geächteten und der Kriegsdienstverweigerer.

kinder mit laternen in einem sankt martins-umzug

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Warum wird der Martinstag am 11. November gefeiert?

Normalerweise ist der Todestag eines Heiligen auch sein Namenstag im Jahreskalender. Tatsächlich aber starb der heilige Martin am 8. November während eines Besuchs im Örtchen Candes in Frankreich. Damals drängten die Bürger von Tours auf die Herausgabe ihres verstorbenen Bischofs - doch man wollte seinen Leichnam dort behalten.

Am Ende stahlen die Bürger von Tours nachts den Leichnam und transportierten ihn den Fluss hinunter. Laut Überlieferung sprossen plötzlich weiße Blüten am Flussufer: der "Sommer des heiligen Martin" mitten im November. Am 11. November fand schließlich in Tours die Beisetzung statt.

Worum geht es in der Legende vom geteilten Mantel?

Der Legende nach teilte der heilige Martin - der wohl um das Jahr 316 in der Region des heutigen Ungarns geboren wurde - als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler.

In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich daraufhin christlich taufen und wurde Geistlicher.

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Wie wird der Martinstag heutzutage gefeiert?

Zur Erinnerung an den Heiligen laden Gemeinden, Kindergärten und Schulen jedes Jahr am 11. November zum "Laternegehen" oder der katholischen Tradition folgend zum Martinsumzug ein.

Die Lichterumzüge sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche.

Warum gab es zuletzt immer wieder Debatten um den Martinstag?

Immer wieder entstanden in den vergangenen Jahren teils heftige Diskussionen, wenn Kindergärten, Schulen oder Stadtverwaltungen Martinsumzüge und Martinsfeste in "Lichterfest", "Laternenumzug" oder "Sonne-Mond-und-Sterne-Feiern" umbenennen wollten.

Als Grund wurde oft eine Rücksichtnahme auf Nichtchristen genannt, insbesondere auf Muslime. Kritiker sprachen von unnötiger Verweltlichung oder gar von einem "Verrat am christlichen Abendland".

Wie wichtig war der Martinstag früher?

Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn. Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren.

Woher kommt die Tradition mit der Martinsgans?

Die Abgaben zum Ende des Wirtschaftsjahres wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen. Daher rührt der Name Martinsgans.

Die Martinsgans erinnert auch an eine Legende : Danach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, um seiner Wahl als Bischof zu entgehen. Die schnatternden Tiere sollen ihn jedoch verraten haben.

Quelle: epd, KNA

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