Tennessee:16 Menschen sterben bei Explosion in Sprengstoff-Fabrik
Bei einer Explosion in einer Fabrik im US-Bundesstaat Tennessee sind 16 Menschen gestorben. Zuvor war von 18 Toten ausgegangen worden. Das Unternehmen stellt Sprengstoffe her.
Die Explosion ereignete sich aus noch ungeklärter Ursache in der 1980 gegründeten Fabrik Accurate Energetic Systems.
Quelle: WTVF-TV/APNach einer Explosion in einer Sprengstoff-Fabrik im US-Bundesstaat Tennessee haben die Behörden die Zahl der Todesopfer auf 16 nach unten korrigiert. Nachdem zunächst von 18 Toten ausgegangen worden war, "konnten wir die beiden anderen Personen ausfindig machen und feststellen, dass sie nicht vor Ort waren", sagte Bezirkssheriff Chris Davis am Samstag (Ortszeit). Da ihr Fahrzeug und persönliche Gegenstände am Unfallort gefunden worden waren, gingen die Behörden zunächst davon aus, dass die beiden bei der Explosion ums Leben gekommen waren.
Sheriff: Gebäude ist weg
Das Unternehmen bezeichnete die Explosion als "tragischen Unfall". Brice McCracken vom Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives erklärte am Samstagabend vor Journalisten, die Behörden hätten mit Blick auf die Ursache der Explosion noch keine neuen Erkenntnisse. Auf die Frage eines Reporters, ob er das Gebäude auf dem Gelände, wo sich die Explosion ereignete, beschreiben könne, sagte der Sheriff:
Es gibt nichts zu beschreiben. Es ist weg.
Chris Davis, zuständiger Sheriff
Es sei eine der verheerendsten Szenen, die er in seinem Berufsleben gesehen habe. Während er die Fragen der Reporter beantwortete, kämpfte der Sheriff mit den Tränen. Der Sender CNN zitiert ihn am Abend mit den Worten: "Es ist die Hölle für uns. Es ist die Hölle für alle Beteiligten." Davis ging davon aus, dass die Anlage in Betrieb war, als es zur Detonation kam.
Unternehmen stellt "hochexplosive Zusammensetzungen" her
Die Explosion hatte sich am Freitag in der 1980 eröffneten Fabrik Accurate Energetic Systems in der Stadt Bucksnort ereignet. Die Fabrik liegt etwa 80 Kilometer von Nashville entfernt, der Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee. Das Unternehmen stellt laut eigenen Angaben im Onlinedienst Facebook "verschiedene hochexplosive Zusammensetzungen und Spezialprodukte" für das US-Verteidigungsministerium her, das unter US-Präsident Donald Trump in "Kriegsministerium" umbenannt wurde. Nach der Explosion am Freitag hatte die Behörden die Bevölkerung aufgerufen, die Gegend rings um die Fabrik vorerst zu meiden.
Schwelende Trümmer und ausgebrannte Fahrzeugwracks
Luftaufnahmen des Fernsehsenders WTVF-TV zeigten, dass die Explosion offenbar eines der Gebäude der Anlage auf einem Hügel vollständig zerstörte. Übrig blieben schwelende Trümmer und ausgebrannte Fahrzeugwracks. Die Gefahr weiterer Explosionen bestand laut der Katastrophenschutzbehörde des Landkreises nicht. Die Lage war am Freitagnachmittag unter Kontrolle.
Laut Ersthelfern kam es nach einer ersten Detonation zu weiteren Explosionen, die den Einsatz erschwerten und Einsatzkräfte zwangen, Abstand zu halten. Anwohner berichteten, die Erschütterung noch in mehreren Kilometern Entfernung gespürt zu haben. Die Unternehmensleitung reagierte in einer Stellungnahme bestürzt und dankte den Ersthelfern. Sobald es belastbare Erkenntnisse über die Hintergründe des Vorfalls gebe, werde man darüber informieren.
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