USA schon zwei Monate ohne Haushalt:Was der lange Shutdown für Reisende in die USA bedeutet
von Fränzi Meyer, Washington D.C.
Seit einem Monat steht in den USA ein Teil der Verwaltung still. Was der sogenannte Shutdown für Einreise, Flüge und Reisen in die USA bedeutet.
Im US-Haushalt ist weiterhin keine Einigung in Sicht. Anfang November droht deswegen der Ausfall von Lebensmittelhilfen; rund 42 Millionen Amerikaner erhalten Essensmarken.
31.10.2025 | 1:43 minSeit mehr als einem Monat liegen große Teile der US-Verwaltung still. An diesem Samstag hat der zweite Monat des sogenannten Shutdowns begonnen, der möglicherweise den bisherigen Rekord von 35 Tagen aus dem Winter 2018/19 übertreffen könnte - auch damals unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Experten gehen davon aus, dass der Haushaltsstreit noch mehrere Wochen andauern könnte.
Wer in der Zeit des Shutdowns in die USA reist, könnte von den Einschränkungen betroffen sein. Ein Überblick:
Einreise und Visa: Verzögerungen möglich
Die Einreise in die USA funktioniert grundsätzlich weiterhin. Das Auswärtige Amt weist jedoch darauf hin:
Verzögerungen bei der Bearbeitung von Visa- und sonstigen Einreiseangelegenheiten können nicht ausgeschlossen werden.
Auswärtiges Amt
Zwar arbeiten viele Visastellen weiter, da sie sich über Gebühren finanzieren, doch in anderen Bereichen der US-Verwaltung - etwa bei Zoll- und Grenzschutzbehörden oder in einigen Konsulaten - kann es wegen Personalausfällen zu längeren Wartezeiten kommen. Auch Sicherheits- und Passkontrollen laufen, dauern teils aber länger. Reisende sollten mehr Vorlaufzeit einplanen und aktuelle Hinweise des Auswärtigen Amts beachten.
Ein Haushalts-Shutdown legt Teile der US-Bundesverwaltung lahm, verzögert Zahlungen und Projekte und zeigt die Auswirkungen politischer Blockaden auf die Funktionsfähigkeit des Staates.
08.10.2025 | 5:34 minFlugverkehr: In Betrieb, aber teils mit Wartezeiten
Der anhaltende Shutdown wirkt sich inzwischen deutlich auf den US-Flugverkehr aus. Grund dafür sind Personalausfälle bei der Federal Aviation Administration (FAA) - der US-Luftfahrtbehörde, die für Fluglotsen und die Sicherheit des Luftverkehrs zuständig ist - und bei der Transportation Security Administration (TSA), die die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen überwacht. Viele Beschäftigte arbeiten weiterhin ohne Bezahlung, da sie als systemrelevant gelten.
Am Montag, den 27. Oktober, kam es landesweit zu fast 7.000 verspäteten Flügen. Auf einigen Flughäfen - darunter Newark, Dallas/Fort Worth, Austin und Atlanta - machen fehlende Fluglotsen inzwischen 44 Prozent der Verspätungen aus, während der Anteil unter normalen Bedingungen nur bei etwa fünf Prozent liegt.
Gewerkschaften und Branchenexperten betonen, dass sich die Lage weiter verschärfen könnte, wenn der Shutdown anhält. Mit jedem weiteren Tag steigt das Risiko, dass noch mehr Flüge ausfallen oder sich erheblich verzögern, insbesondere in der bevorstehenden Thanksgiving-Reisezeit Ende November.
Der Kipppunkt ist erreicht: Donald Trump lässt sich von "Checks and Balances" nicht mehr beirren und baut die USA autoritärer um. Ein Beispiel ist die Militarisierung von US-Städten.
01.10.2025 | 9:59 minZugverkehr: Kaum betroffen
Der Zugverkehr in den USA ist von dem Shutdown kaum beeinträchtigt, so die Rail Passengers Association, der US-Verband der Bahnreisenden. Zwar erhält das Zugunternehmen Amtrak teilweise Bundesmittel und könnte bei einem längeren Shutdown "nicht unbegrenzt betrieben werden, ohne Zahlungen auf sein Betriebskonto (…) zu erhalten." Doch das Unternehmen ist finanziell stabil genug, um Personal vorübergehend weiterzubezahlen und den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auf den Gleisen läuft derzeit also alles weitgehend normal.
Amerikas Nationalparks sind weltberühmt. Aber wenn es nach Donald Trump geht, dann sind die Nationalparks vor allem eins: Ein Kostenfaktor, den man beseitigen sollte. Was bedeutet das konkret?
19.06.2025 | 3:28 minNationalparks: Eingeschränkt geöffnet
Viele der insgesamt 63 US-Nationalparks bleiben während des Regierungsstillstands nur teilweise geöffnet. Ein Großteil der Parkangestellten ist laut der gemeinnützigen Organisation zum Schutz der US-Nationalparks (NPCA) beurlaubt - was zu Sicherheitsproblemen und Ausfällen führen kann.
Der National Park Service erklärt auf seiner Website schlicht:
Die Nationalparks bleiben während des Regierungsstillstands so zugänglich wie möglich. Einige Dienstleistungen können jedoch eingeschränkt oder nicht verfügbar sein.
National Park Service
Wanderwege sind meist zugänglich, Besucherzentren und Denkmäler hingegen häufig geschlossen. Ein Teil der Besucherbetreuung wird von privatwirtschaftlichen oder gemeinnützigen Organisationen übernommen, etwa durch die Yosemite Conservancy, die mit Spendengeldern den Betrieb einiger Einrichtungen unterstützt.
In den USA hat der Shutdown begonnen, es gilt eine Haushaltssperre. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen das hat, erklärt ZDF-Wirtschaftsexperte Frank Bethmann.
01.10.2025 | 2:13 minMuseen: Teils geschlossen
Die meisten der bundesfinanzierten Museen in den USA, darunter die Einrichtungen der Smithsonian Institution, hatten während des Shutdowns noch bis zum 11. Oktober geöffnet. Inzwischen sind auch sie geschlossen - betroffen sind unter anderem das George Gustav Heye Center in New York sowie das National Air and Space Museum und das National Museum of Natural History in Washington D.C.
Verschlossene Tore: Der Hirshhorn Sculpture Garden in Washington D.C. ist wegen des anhaltenden Shutdowns derzeit geschlossen.
Quelle: ZDFAuf ihrer Website teilt die Smithsonian Institution mit:
Aufgrund des Regierungsstillstands sind alle Smithsonian-Museen, Forschungszentren und der National Zoo vorübergehend geschlossen. Bitte informieren Sie sich regelmäßig über die Wiedereröffnung.
Smithsonian Institution
Private oder städtische Museen wie das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art (MoMA) in New York, das Getty Center in Los Angeles oder das Museum of Fine Arts in Boston bleiben geöffnet.
Theater: Größtenteils in Betrieb
Viele Theater in den USA sind nicht direkt vom Shutdown betroffen, da sie keine oder nur geringe Bundesmittel erhalten. In einigen Theatern laufen Aufführungen weiter, während Führungen wegen Personalmangels abgesagt wurden. Die berühmten Broadway-Vorstellungen in New York sind vom Shutdown nicht betroffen, da sie überwiegend privat finanziert werden.
Fränzi Meyer ist Reporterin im ZDF-Studio Washington D.C.
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