Feuerwerksexplosion auf Rheinkirmes: Zukunft von Feuerwerk offen

Verletzte in Düsseldorf:Unfall auf Kirmes: Zukunft von Feuerwerk offen

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Die Düsseldorfer Rheinkirmes hatte nach der Explosion von Feuerwerkskörpern ein frühes Ende gefunden. Nun wird über den künftigen Einsatz von Pyrotechnik diskutiert.

Düsseldorf: Feuerwerk auf Rheinkirmes
Nach dem Unfall mit einem Feuerwerkskörper auf der Rheinkirmes in Düsseldorf dauern die Ermittlungen an.
Quelle: ddp

Nach dem Unglück auf der Düsseldorfer Rheinkirmes mit 19 Verletzten steht das Feuerwerk für 2026 auf der Kippe. Kirmeschef Andreas Paul Stieber sagte bei einer Abschluss-Pressekonferenz, seine persönliche Tendenz gehe eher gegen eine erneute Durchführung.

Es ist nach diesem Schock vom Freitagabend schwer, mich nochmals dafür zu entscheiden.

Andreas Paul Stieber, Kirmeschef

Er und sein Team wollen aber auch mit Rücksicht auf die Opfer erst später endgültig darüber entscheiden. Zuerst müsse nach seiner Überzeugung das Ermittlungsergebnis der Kriminalpolizei abgewartet werden.
Die Abschussvorrichtungen für das Feuerwerk der Rheinkirmes stehen und liegen auf den Rheinwiesen.
Bei einem Feuerwerk auf der Rheinkirmes in Düsseldorf ist ein Feuerwerkskörper am Boden explodiert und hat 19 Menschen verletzt. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus.19.07.2025 | 1:43 min

Feuerwerksexplosion auf Rheinkirmes: Kinder unter Verletzten

Bei dem Zwischenfall waren am Freitagabend 19 Menschen verletzt worden. Darunter waren nach Behördenangaben drei Kinder, eines davon im Alter von vier Jahren wurde schwer verletzt. Insgesamt erlitten vier Menschen schwere Verletzungen. Die Polizei ging von einem "tragischen Unfall" aus, bei dem Feuerwerkskörper in die Menge flogen.
Pyrotechniker Felix Antoniuk erklärte gegenüber ZDFheute live, es seien alle Sicherheitsabstände eingehalten worden. Seiner Einschätzung nach handelt es sich um eine "unglückliche Verkettung".

Hundertprozentige Sicherheit hat man nie.

Felix Antoniuk, Pyrotechniker

Pyrotechniker Felix Antoniuk.
Die genaue Ursache für den Feuerwerks-Unfall ist noch unklar. Da ist wohl viel in einer unglücklichen Verkettung schiefgelaufen, so Pyrotechniker Felix Antoniuk. 20.07.2025 | 15:22 min
Es gebe keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat, betonte am Sonntag nochmals ein Sprecher. Ob eine umgekippte Startrampe eine mögliche Ursache ist, wurde geprüft.

Pyrotechniker: Ursache nicht eindeutig identifizierbar

Nach Polizeiangaben explodierte mindestens ein Feuerwerkskörper nicht wie beabsichtigt am Himmel, sondern "in Bodennähe". Beamte der Spurensicherung beschlagnahmten unter anderem Abschussrohre, die nun mit Hilfe des Landeskriminalamtes im Labor untersucht werden. Mit Drohnen wurden Aufnahme der Unglücksstelle gemacht.
Pyrotechniker Antoniuk geht allerdings nicht davon aus, dass man die Ursache eindeutig wird identifizieren können:

Hundertprozentig wird man nie genau sagen können, was jetzt tatsächlich dieses eine Ding war, was das Ganze ausgelöst hat.

Felix Antoniuk, Pyrotechniker

Anhand von Videoaufnahmen könne man zwar Rückschlüsse auf die Verkettung von Fehlern ziehen, der "Effekt, der ursächlich war", sei durch die Explosion aber nicht mehr da.

Mehr als 300 Schausteller auf Rheinkirmes

Insgesamt waren am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag fast 80 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.
Auf der größten Kirmes am Rhein präsentieren alljährlich mehr als 300 Schausteller und Schaustellerinnen ihre Fahrgeschäfte. Nach Schätzungen der Veranstalter kamen in diesem Jahr mehr als vier Millionen Besucher.

Petition nach Silvesternacht
:Wäre ein Böllerverbot möglich?

Die Gewerkschaft der Polizei hat dem Bundesinnenministerium eine Petition zum Verbot von privatem Feuerwerk überreicht. Aber ließe sich ein Aus für Böller rechtlich umsetzen?
von Jan Henrich und Daniel Heymann
Berlin: Aktivisten stehen bei Übergabe von Unterschriften für die Petition der Gewerkschaft der Polizei und einem offenen Brief der Deutschen Umwelthilfe für ein bundesweites Böllerverbot vor dem Bundesministerium des Innern.
FAQ
Quelle: dpa, AFP, ZDF

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