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Vorwurf der Körperverletzung:Marc Terenzi in Prozess freigesprochen
von Daniel Thoma, Hamburg
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Marc Terenzi soll seine frühere Verlobte Verena Kerth im August 2023 geschlagen und über den Boden gezerrt haben. Nun hat das Amtsgericht Hamburg den Sänger freigesprochen.
Der Sänger und ehemalige RTL-Dschungelkönig Marc Terenzi wurde in Hamburg in einem Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung freigesprochen. Im August 2023 soll er seine damalige Verlobte, die Moderatorin Verena Kerth, in einem Hamburger Hotel geschlagen und über den Boden gezerrt haben.
Kerth habe dabei Schürfwunden und einen ausgerissenen Fingernagel erlitten. Bereits im Frühjahr wurde deshalb gegen Terenzi ein Strafbefehl für 75 Tagessätze oder 11.500 Euro ausgestellt. Er legte dagegen Einspruch ein und bekam nun vor Gericht Recht.
Marc Terenzi sieht sich als Opfer
Terenzi, der mittlerweile auf Mallorca lebt, sagte direkt vor dem Prozess, dass er sich als das Opfer in der Situation sehe. Auch während dem Prozess wiederholt er, Verena Kerth sei diejenige, die immer gewalttätig geworden wäre ihm gegenüber.
Er selbst habe nie zurückgekämpft. Für ihn ginge es heute darum, mit dem Thema abzuschließen. Er wolle einfach seine Ruhe, so Terenzi.
Verena Kerth: "Angst wie noch nie"
Verena Kerth selbst ist nicht als Klägerin, sondern als Zeugin geladen. Sie betritt den Raum sichtlich emotional - während ihrer Aussage beginnt sie zu weinen, besonders als sie die Bilder ihrer Wunden zeigt. Der Prozess muss kurz unterbrochen werden. Sie belastet Terenzi schwer.
Verena Kerth kam als Zeugin zum Prozess wegen Körperverletzung ins Amtsgericht St. Georg.
Quelle: dpa
Der Streit sei entstanden, weil Terenzi eifersüchtig gewesen sei, nachdem sie an dem Abend andere Männer getroffen hatten. Im Streit habe er sie wie ein Monster gewaltsam angegangen und sie am Boden in Richtung der offenen Balkontür gezerrt. Er habe gedroht sie vom Balkon zu schmeißen, sagt Kerth vor Gericht. Er sei außer sich gewesen und sie habe Angst "wie noch nie" gehabt.
Die Drohung konnte in einer Tonaufnahme, die Kerth während dem Vorfall anfertigte, nicht gehört werden.
Richtern: "Toxische Beziehung zwischen Terenzi und Kerth"
Die Staatsanwaltschaft betonte, dass ein gewaltsames Verhalten Terenzis durchaus stattgefunden haben könnte. Die Auseinandersetzung sei nach Prüfung der Beweislage aber nicht so einseitig zu betrachten, wie unter dem Strafbefehl angenommen. So plädierte die Staatsanwältin auf Freispruch.
Die Richterin folgte dem in ihrem Urteil und betonte, dass es sich um eine toxische Beziehung gehandelt habe, in der beide Partner auch aufgrund von exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum sich gegenseitig geschadet hätten.
Verena Kerth und Marc Terenzi kamen 2022 zusammen und bestätigten ihre Beziehung öffentlich. Im Juli 2024 hatten die beiden ihre Trennung bekanntgegeben.
Quelle: dpa
Terenzi und Kerth blieben noch bis über ein Jahr nach dem Vorfall ein Paar. Über den gesamten Zeitraum der Beziehung hatte Terenzi mit schweren Alkohol-Problemen zu kämpfen.
Auch am Tag des Vorfalls in Hamburg wurde bei ihm ein erhöhter Alkoholpegel festgestellt. Außerdem konnte in Terenzis Blut Spuren von Kokain nachgewiesen werden.
Unterstützung durch Sarah Connor
In dieser Zeit habe Terenzi sich auch immer auf seine erste Ehefrau, Sarah Connor, stützen können. Mit ihr hat er zwei Kinder. Das Paar ließ sich 2010 scheiden, aber sie habe ihn immer weiter unterstützt und finanzierte auch seinen Entzug, als Terenzi sich 2024 in eine Klinik einweisen ließ.
Das war kurz nach der Trennung von Verena Kerth und etwa ein Jahr nach der verhängnisvollen Nacht in dem Hamburger Hotel, die zu dem Wiedersehen der beiden vor Gericht führte. Dort ist er heute freigesprochen worden. Die Begründung der Richterin:
Wir können nicht mit der erforderlichen Sicherheit klären, ob das passiert ist.
Lena Dammann, Amtsrichterin in Hamburg
Deshalb heiße es in diesem Fall: "In dubio pro reo" - im Zweifel für den Angeklagten. Auch die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert.
Quelle: dpa
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Quelle: mit Material von dpa
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