Pfingsten: Kirchen appellieren gegen Krieg und Spaltung
Pfingstsonntag:Kirchen appellieren gegen Krieg und Spaltung
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An Pfingsten feiern Christen weltweit die Entsendung des Heiligen Geistes. Papst Leo XIV. nutzte seine Predigt zum Friedensappell. Auch anderswo waren Kriege Thema im Gottesdienst.
Seinen ersten Gotessdienst als Papst nutzt Leo XIV. für eindringliche Appelle.
Quelle: dpa / andrew medichini
Am heutigen Sonntag und am Montag feiern Christen in aller Welt Pfingsten. Das Fest erinnert daran, dass Gott laut der Bibel den Heiligen Geist zu den Menschen geschickt hat. Und das genau 50 Tage nach Jesu Auferstehung an Ostern.
In seiner ersten Pfingstpredigt auf dem Petersplatz zitierte Papst Leo XIV. seinen Vorgänger Franziskus:
Es gibt heute in der Welt viel Zwietracht, viel Spaltung.
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Papst Leo XIV.
Der katholische Pfingstgottesdienst in Göfis in Vorarlberg zum Nachschauen in voller Länge.08.06.2025 | 59:53 min
Papst: Kirchen sollen sich für Frieden einsetzen
Ein tragisches Zeichen dafür seien "die Kriege, die unseren Planeten erschüttern." Die geistlichen Bewegungen rief Leo XIV. auf, sich einzusetzen für "den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrscht". Das Oberhaupt der Katholischen Kirche betonte:
Wo Liebe ist, gibt es keinen Platz für Vorurteile, für Sicherheitsabstände, die uns von unseren Mitmenschen entfernen, für die Logik der Ausgrenzung, die wir leider auch in den politischen Nationalismen aufkommen sehen.
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Papst Leo XIV.
Pfingsten wird von Christen auf der ganzen Welt gefeiert. Das Fest geht auf jüdische Traditionen zurück. 13.12.2021 | 1:25 min
Papst Leo XIV. mit Appell gegen Streit in der Kirche
Leo XIV. erinnerte auch an den Kern des kirchlichen Auftrags und rief zur Überwindung von Streit in der Kirche auf. Seinen Vorvorgänger Benedikt XVI. zitierte der vor einem Monat gewählte Papst mit den Worten: "Die Kirche (...) muss die Grenzen zwischen den Völkern öffnen und die Barrieren zwischen Klassen und Rassen niederreißen. In ihr darf es keinen geben, der vergessen oder verachtet wird."
Bischof Gerber: Kirche muss "Werkzeug der Einheit" sein
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber rief die Katholische Kirche dazu auf, "Zeichen und Werkzeug der Einheit" zu sein. In einer Zeit wachsender Spannungen und Polarisierungen habe diese einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, sagte Gerber am Sonntag in seiner Pfingstpredigt im Fuldaer Dom.
Pfingsten ist ein christliches Fest mit einem komplexerem Thema. Viele fragen sich: Was feiern wir an Pfingsten? Was oder Wer ist der Heilige Geist? Zur Bedeutung des Pfingstfests.
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EKD-Ratsvorsitzende mahnt Menschenrechtsverletzungen in Kriegen an
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, rief am Pfingstsonntag zur Verteidigung von Demokratie und Menschenwürde und zu Lebensmut auf. Der Pfingstgeist bedeute Trost, Wahrhaftigkeit und Frieden, sagte sie in ihrer Predigt in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis.
Viele Menschen machten sich derzeit angesichts von Kriegen und "furchtbaren Menschenrechtsverletzungen" an vielen Orten in der Welt Sorgen um die Zukunft. Sie kämpften mit Traurigkeit und Fassungslosigkeit.
Auch das ist Pfingsten: Wegen massiver Staus am Feiertagswochenende brauchten Autofahrer vielerorts Geduld.07.06.2025 | 0:23 min
Fehrs: Pfingstwunder soll Hoffnung schenken
Die Hamburger Bischöfin rief dazu auf, sich nicht mit dem Schrecken über so viel Unfrieden abzufinden. "Heute fassen wir uns ein Herz! Und morgen und übermorgen auch", sagte sie. "Zukunft braucht Aufbruch. Unseren Lebensmut. Vertrauen, dass jeder Mensch die Welt verändern kann. Das ist für mich in diesem Jahr die besondere Kraft der Pfingsten."
Fehrs erinnerte an das Pfingstwunder nach dem Tod Jesu vor mehr als 2.000 Jahren. "In furchtbar kritischer Zeit erblickte damals die Kirche der Hoffnung das Licht der Welt. Ehrlich, kein Mensch hatte damit gerechnet. Mit diesem Aufbruch." Pfingsten erzähle davon, "dass Menschen frei werden. Dass sie aufatmen und ihr Herz weit wird."