Schülerkonferenz fordert Hilfe:Immer mehr Schüler geraten in seelische Not
"Das ist ein Notruf", warnt die Bundesschülerkonferenz - immer mehr Kinder brechen psychisch ein. Selbst ein Wirtschaftsinstitut mahnt: Untätigkeit wird für alle teuer.
Immer mehr Jugendliche leiden unter psychischen Problemen. Die Bundesschülerkonferenz verlangt mit einem Zehn-Punkte-Plan mehr Engagement von Schulen und Politik.
30.10.2025 | 1:39 minDie Bundesschülerkonferenz fordert wegen zunehmender psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen die Politik zum Handeln auf. In einer an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellten Kampagne heißt es:
Wir erleben eine Krise der mentalen Gesundheit unter jungen Menschen.
Zitat aus Kampagne der Bundesschülerkonferenz
Gutes Lernen sei oft nicht möglich, sagt Quentin Gärtner von der Bundesschülerkonferenz. Er fordert unter anderem mehr Fachkräfte und eine modernere Ausstattung an Schulen.
17.10.2025 | 5:06 minAngst, Depressionen, Selbstverletzungen, Essstörungen
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland würden unter Angststörungen, Depressionen, Selbstverletzungen und Essstörungen leiden. Die Schülervertretung legte einen Zehn-Punkte-Plan vor, um die psychische Gesundheit zu verbessern.
"Das ist ein Notruf", sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner. "Wir befinden uns in einer schweren Krise der psychischen Gesundheit junger Menschen." Wenn jetzt nicht gehandelt werde, "dann entwickelt sich diese Notlage zu einer ernsthaften Bedrohung für unsere Volkswirtschaft und Demokratie".
Wo das Bildungssystem an seine Grenzen kommt, hilft Prävention. Dies zeigt der Antidiskriminierungs-Workshop "Stark auch ohne Muckis, an einer Grundschule in Hamm.
13.05.2025 | 3:44 min21 Prozent der Schüler sehen sich als psychisch belastet
Die Bundesschülerkonferenz verweist auf das Deutsche Schulbarometer, wonach sich 21 Prozent der Schülerinnen und Schüler als psychisch belastet bezeichnen. Zugleich mangele es an entsprechender Unterstützung in der Schule. "Jede vermiedene Erkrankung spart langfristig immense Kosten - und erhält die Leistungsfähigkeit der kommenden Generation."
Die Vertretung der Schülerinnen und Schüler forderte mehr Personal für die Schulsozialarbeit und den schulpsychologischen Dienst sowie entsprechende Fortbildungen für die Lehrkräfte. Eine weitere Forderung betrifft "bessere Schulstrukturen": Konkret stellt sich die Bundesschülerkonferenz hier unter anderem eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler, mehr Pausen und gute Ganztagsmodelle vor.
Laut einer aktuellen Studie haben sich die schulischen Leistungen in Deutschland deutlich verschlechtert. Vor allem in Mathe und Naturwissenschaften bestehen große Defizite.
16.10.2025 | 1:35 minLehrerverband schließt sich Forderungen an
Der Deutsche Lehrerverband schloss sich den Forderungen der Schülerkonferenz an. "Viele Lehrkräfte möchten ihre Schülerinnen und Schüler aufmerksam begleiten, haben dafür aber schlicht nicht genug Zeit", erklärte Verbandspräsident Stefan Düll. Oft falle es in der Schule als Erstes auf, wenn sich Kinder und Jugendliche verändern. Düll forderte mehr Fachkräfte in Verwaltung und IT, damit Lehrkräfte wieder "mehr Raum für pädagogische Arbeit" hätten.
Der Verband Deutscher Realschullehrer forderte neben personeller Unterstützung auch eine Initiative für moderne Schulgebäude: "Das beginnt bei funktionierenden Schultoiletten und reicht bis zu digitaler Ausstattung und räumlichen Strukturen, die Lernen in kleineren Gruppen ermöglichen."
"Die Schüler, die wissen, was sie im Krisenfall zu tun haben, sind weniger mit Ängsten konfrontiert", sagt Quentin Gärtner, Generalsekretär Bundesschülerkonferenz zum Dobrindt-Vorschlag.
28.10.2025 | 5:38 minIW: Probleme bei Kindern belasten öffentliche Haushalte
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln wies auf die ökonomischen Auswirkungen der psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern hin. "Kommt es bei Kindern und Jugendlichen zu psychischen Problemen, kann dies die öffentlichen Haushalte auf verschiedene Weise belasten", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse.
Zu nennen seien hier die Kosten für die medizinische Betreuung, aber auch die geringeren Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben, wenn die Betroffenen sich später schlechter am Arbeitsmarkt positionieren. "So stellen viele Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen für die öffentlichen Haushalte auf längere Sicht eine lohnenswerte Investition dar", erklärte das IW.
Laut einer Studie werden tausende Kinder mit besonderem Förderbedarf nicht richtig beschult. Schulen sind überfordert, Lehrpersonal fehlt. Der Lehrerverband klagt: In Berlin ist Inklusion gescheitert.
23.09.2025 | 1:53 minMehr zum Thema Bildung
- 3sat | NANO Doku:Mobbing - Angst vor der Schule12:57 min
- Studie des Paritätischen Gesamtverbands:Kinder in Armut: Zuschüsse kommen nicht anmit Video
- Elternwunsch Gymnasium:Wenn volle Schulen zum Problem werdenvon Marie Scholl