Westerwald: Gefundene Leiche ist mutmaßlicher Dreifachmörder

Westerwald in Rheinland-Pfalz:Gefundene Leiche ist mutmaßlicher Dreifachmörder

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Der mutmaßliche Dreifachmörder einer Familie aus dem Westerwald ist tot. Bei der am Dienstag gefundenen Leiche handele es sich um den Verdächtigen, teilte die Polizei mit.

Eine mit Flatterband der Polizei gesperrte Straße im Weitefeld.
Quelle: dpa

Der Dreifachmörder von Weitefeld im Westerwald ist tot. Bei der am Dienstag gefundenen Leiche handele es sich um den Verdächtigen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Damit dürfte die Angst vieler Menschen in Weitefeld zunächst vorbei sein.
Ein Bürger hatte die tote Person nur rund einen Kilometer von Weitefeld entfernt gefunden. Ein Polizeisprecher hatte von einer längeren Liegezeit der Leiche gesprochen. Nicht weit davon entfernt wurde laut Staatsanwaltschaft eine Waffe gefunden, bei der es sich um die Tatwaffe handeln könnte.
Im April wurde eine dreiköpfige Familie in ihrem Haus getötet. Nahe des Tatorts in der Ortschaft Weitefeld ist nun eine Leiche gefunden worden.
Im April wurde eine dreiköpfige Familie in ihrem Haus getötet. Nahe dem Tatort wurde eine weitere Leiche gefunden. Es wird ermittelt, ob es sich um den gesuchten mutmaßlichen Täter handelt06.08.2025 | 2:11 min

Todesursache des Täters lässt sich nicht mehr klären

In der Rechtsmedizin in Mainz sei eine DNA-Vergleichsanalyse in Auftrag gegeben worden und ein Abgleich des Zahnstatus erfolgt. Demnach handele es sich um den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Mann, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
"Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustandes der Leiche lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären", teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Ob der mutmaßliche Täter Selbstmord begangen hat oder an den Verletzungen verstorben ist, die er sich bei Begehung der Tat zugezogen hat, oder eine sonstige Todesursache vorliegt, lässt sich dementsprechend nicht mehr sicher feststellen."
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Der genetische Fingerabdruck gilt als größte Errungenschaft im Kampf gegen das Verbrechen. Und das, obwohl das Potenzial dieser Fachrichtung noch immer nicht voll ausgeschöpft ist.12.10.2020 | 43:43 min

Getötete Mutter wählte noch selbst den Notruf

Anfang April dieses Jahres hatte die Polizei drei Tote in einem Einfamilienhaus entdeckt. Die Mutter wählte selbst noch den Notruf. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn starben. Wenig später stand fest: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.
Von dem Täter aber fehlte lange jede Spur. Er wohnte in einem Nachbarort von Weitefeld. Im Juli hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass nach wie vor unklar sei, ob der Verdächtige noch lebe - und, falls er noch lebe, wo er sich aufhalte. Nun gibt es Gewissheit.
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Seit Wochen wird der mutmaßliche Dreifachmörder Alexander Meisner aus Weitefeld gesucht, bisher ohne Erfolg. Die Polizei ermittelt weiter in alle Richtungen. 17.06.2025 | 3:02 min

Frage nach dem Motiv noch offen

Während die Polizei am Fundort nach weiteren Beweisen wie Kleidung, Werkzeugen oder Tatwerkzeugen suchte, kamen immer wieder Menschen an dem Feld vorbei. Der Fall hatte deutschlandweit für Entsetzen gesorgt.
Allerdings bleiben nach dem Leichenfund und der Identifizierung Fragen offen, zum Beispiel die nach dem Motiv. Dies zu klären, dürfte schwer sein. Laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft könnte ein Treffen eskaliert sein und schließlich "in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie" geendet haben.
Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Täter festgestellt worden. Es sei "nicht unwahrscheinlich", dass es in der Tatnacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei, hieß es seinerzeit.
Jetzt teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass das Ermittlungsverfahren wegen des Todes des Verdächtigen zu Ende sei. Es gebe eine erdrückende Beweislage.

Warum wurde die Leiche nicht früher entdeckt?

Auch die Frage, warum man die Leiche nicht früher gefunden hat, dürfte die Menschen beschäftigen. Das Gebiet war umfangreich abgesucht worden. Ein möglicher Erklärungsansatz ist nach den Worten eines Polizeisprechers vom Mittwoch, dass der Fundort der Leiche zum Zeitpunkt der Suche im Frühjahr überschwemmt und "mehr oder weniger ein Sumpfgebiet" gewesen sei.
Die zentralen Schauplätze des Falls befinden sich in einem kleinen Umkreis: Die Stelle, die die Polizei nach dem Leichenfund durchsuchte, liegt weniger als einen Kilometer vom Ortsrand entfernt. Das Haus, in dem die Familie gefunden wurde, ist ebenfalls rund einen Kilometer weit weg. Der Ort, aus dem der Täter stammte, befindet sich nur ein paar Kilometer weiter.
Quelle: dpa

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