Nach Messerattacke auf Lehrerin:Angriff in Essen: Generalbundesanwalt ermittelt
Nach dem Angriff auf eine Lehrerin in Essen hat die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen. Die Ermittler prüfen ein mögliches islamistisches Motiv.
Die Generalbundesanwaltschaft übernimmt nach der Messerattacke in Essen die Ermittlungen.
Quelle: dpaEine Woche nach dem Messerangriff auf eine Lehrerin an einem Berufskolleg in Essen hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter übernommen. Es bestehe der Verdacht des versuchten Mordes in zwei Fällen, teilte die Karlsruher Behörde mit. Der Verdächtige soll nach dem Angriff auf die Lehrerin auf der Straße auch einem ihm fremden Mann in den Rücken gestochen haben.
Auf der Suche nach weiteren Opfern habe er sich zudem zweimal kurz hintereinander zur Alten Synagoge in Essen begeben, "ohne indes aus seiner Sicht geeignete Personen anzutreffen", teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit.
Bei den Angriffen handelte der Beschuldigte aus einer radikal-islamistischen Überzeugung heraus, die sich gegen die freiheitliche Gesellschaftsform in Deutschland richtet
Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft
Damit ist die Tat geeignet, die innere Sicherheit der Bundesrepublik zu beeinträchtigen, hieß es weiter.
In Essen wurde eine Lehrerin an einem städtischen Berufskolleg mit einem Messer angegriffen, sie erlitt dabei Stichverletzungen. Der Tatverdächtige konnte von der Polizei gefasst werden.
05.09.2025 | 1:31 minNRW-Innenminister verweist auf vom Täter erstellte Videos
Bereits am Donnerstag hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss des Landtags gesagt, dass sich Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund verdichteten. Er verwies dabei auf Videos, die der Tatverdächtige angefertigt habe. Einzelheiten könne er dazu nicht nennen.
Am Montag war Haftbefehl wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung gegen den Tatverdächtigen erlassen worden.
Polizei setzt Schusswaffe bei Festnahme ein
Nach der Attacke auf die Lehrerin war der Tatverdächtige zunächst geflohen. Die schwer verletzte Lehrerin kam in ein Krankenhaus. Der Tatverdächtige wurde nach etwas mehr als anderthalb Stunden rund zweieinhalb Kilometer vom Tatort entfernt von Polizisten festgenommen.
Bei der Festnahme zog er nach Polizeiangaben ein Messer. Die Beamten stoppten ihn "durch den Einsatz der Schusswaffe", wie es hieß. Der Verdächtige wurde danach auf einer Intensivstation behandelt. Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt und bewacht.
Voraussichtliche Haftvorführung in Karlsruhe
Die Bundesanwaltschaft begründete die Übernahme der Ermittlungen auch mit der besonderen Bedeutung des Falles. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen lägen weiter beim Polizeipräsidium Essen.
Wenn die Bundesanwaltschaft Ermittlungen übernimmt, wird der Tatverdächtige danach in der Regel in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm einen neuen Haftbefehl eröffnet. Das kann aber mehrere Tage oder Wochen dauern.
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