Gelsenkirchen: 56-Jähriger stirbt nach Massenschlägerei

Bis zu 30 Personen beteiligt:Gelsenkirchen: Mann stirbt nach Massenschlägerei

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Messer, Elektroschocker und Baseballschläger: Nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung in Gelsenkirchen ist ein 56-Jähriger seinen Verletzungen erlegen.

Rettungskräfte versorgen am 28.09.2025 in Gelsenkirchen-Bismarck eine Person. Bei einer Auseinandersetzung wurden mehrere Menschen schwer verletzt.

In Gelsenkirchen eskalierte ein Streit in eine Schlägerei mit bis zu 30 Personen.

29.09.2025 | 1:54 min

Nach einer blutigen Massenschlägerei zwischen Mitgliedern einer Familie in Gelsenkirchen ist ein 56 Jahre alter Mann im Krankenhaus gestorben. Das Opfer habe tödliche Stichverletzungen erlitten, teilten die Polizei Gelsenkirchen und die Staatsanwaltschaft Essen mit.

Am Sonntagabend war im Stadtteil Gelsenkirchen-Bismarck in Nordrhein-Westfalen die Gewalt zwischen mehreren Personen eskaliert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot ausgerückt und hatte den Tatort für die Spurensuche weiträumig abgesperrt. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

Nach bisherigen Ermittlungen handele es sich bei dem Tumult um den Höhepunkt eines schon länger schwelenden Konflikts innerhalb einer deutsch-türkischen Familie. Schon in der Vergangenheit sei die Polizei wegen eskalierender Streitigkeiten vor Ort im Einsatz gewesen.

Auseinandersetzung mit Messer und Baseballschlägern

Ersten Angaben zufolge waren 20 bis 30 Menschen in die Auseinandersetzung verwickelt. Die Polizei berichtete, dass ersten Erkenntnissen zufolge auch Messer, Elektroschocker und Baseballschläger zum Einsatz gekommen seien und sprach von einer "Tumultlage". Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Den Angaben der Polizei am Abend zufolge erlitten drei Männer im Alter von 24 und 27 Jahren lebensgefährliche Verletzungen. Sie waren auch am Montag noch im Krankenhaus, schwebten aber nicht mehr in Lebensgefahr. Eine ebenfalls verletzte 56-jährige Frau habe das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.

Bild von Schülerinnen und Schülern auf einem Schulhof, alle schwarz gekleidet. Die Identität der Abgebildeten wurde verfremdet.

Beleidungen, Bedrohungen, Schlägereien. An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin sind solche Probleme lange bekannt.

24.01.2025 | 2:57 min

Sieben Verdächtige im Visier der Polizei

Am Tatort waren drei Männer im Alter von 16, 29 und 52 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 25, 28 und 50 Jahren vorläufig festgenommen worden. Am Montag berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft von einem siebten Tatverdächtigen im Alter von 24 Jahren, der im Zuge der Ermittlungen ins Visier geraten war.

Aktuell werde geprüft, wer bei dem Vorfall welche Rolle gespielt habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dazu sollten die Tatverdächtigen im Laufe des Tages vernommen werden. Danach werde zu entscheiden sein, wer einem Haftrichter vorgeführt werden soll. Der genaue Ablauf des Geschehens sowie die weiteren Hintergründe seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen einer Mordkommission.

Weitere Beweisstücke am Tatort sichergestellt

Aus Sicherheitskreisen hieß es, die beteiligte Familie sei nicht einem kriminellen Clan zuzurechnen. Der Streit habe vermutlich private Motive. So soll das Familienoberhaupt einen Teil der Familie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen haben. Dies sei nicht akzeptiert worden und habe schon in den vergangenen Tagen zu Körperverletzungen geführt, bevor die Gewalt am Sonntagabend eskaliert sei.

Nach den ersten Maßnahmen in der Nacht seien am Montag noch einmal Beamte bei Tageslicht am Tatort gewesen. Dabei seien weitere mögliche Beweisstücke sichergestellt worden, wie etwa ein Teil einer Krücke, die als Waffe gedient haben könnte, sagte ein Sprecher der Polizei.

 Eine Polizeibeamtin hält ein Beweismittel in der Hand, die Hälfte einer Krücke, die bei der Massenschlägerei eingesetzt worden war.

Mehrere Beweisstücke wurden am Tag nach der Massenschlägerei in Gelsenkirchen gesichert.

Quelle: dpa

Am kommenden Donnerstag soll der Fall auch Thema im Düsseldorfer Landtag werden. Die AfD hat eine sogenannte "Aktuelle Viertelstunde" im Innenausschuss beantragt, bei der die Landesregierung den Stand der Ermittlungen berichten soll.

Quelle: dpa

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