Razzia bei Gamescom: Verdacht auf Schwarzarbeit

Fast 150 Beschäftigte überprüft:Razzia bei Gamescom: Verdacht auf Schwarzarbeit

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Mit 60 Einsatzkräften rückte der Zoll an: Die Gamescom hat nicht nur mit einer Eröffnungsshow begonnen, sondern auch mit einer Razzia gegen Schwarzarbeit in der Sicherheitsbranche.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) kreuzen Schwerter

Zur weltweit größten Messe für Online- und Videospiele pilgern Hunderttausende nach Köln. Die Gamingbranche wächst - und soll nun stärker staatlich gefördert werden.

20.08.2025 | 2:33 min

Kurz nach der Eröffnung der Gamescom in Köln hat der Zoll auf der Computerspielemesse eine Großrazzia abgehalten. Der Verdacht: Schwarzarbeit in der Ordner- und Sicherheitsbranche.

In fast 50 Fällen habe es Hinweise gegeben, dass die Beschäftigten von ihrem Arbeitgeber nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung gemeldet wurden, teilte das Hauptzollamt Köln mit.

Razzia bei Gamescom: Minderjähriger als Ordner

Zudem gebe es erste Anhaltspunkte für zwölf Fälle auf den Missbrauch von Sozialleistungen, erklärte das Hauptzollamt. Dabei geht es um die Aufnahme einer Arbeit ohne Meldung etwa bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug.

Nach bisherigen Erkenntnissen hätten drei Arbeitgeber auch nicht den vorgeschriebenen Mindestlohn gezahlt. In einem Fall sei zudem ein 17-Jähriger als Ordner eingesetzt worden, hieß es weiter. Bereits in der Vergangenheit habe der Zoll Minderjährige unter den Sicherheitskräften angetroffen.

boerse - zimmermann - mainitz

Die Gaming-Branche sei ein Wachstumsmarkt, insbesondere für Deutschland, berichtet Sina Mainitz zum Auftakt der Gamescom. Neue Technik eröffne immer bessere visuelle Möglichkeiten.

19.08.2025 | 1:43 min

Gamescom: 60 Zoll-Kontrolleure im Einsatz

Der Zoll rückte bei der größten Computerspielmesse der Welt nach eigenen Angaben mit fast 60 Einsatzkräften an und sicherte alle Zugänge ab. Die Ermittler überprüften am Eröffnungstag fast 150 Beschäftigte von mehr als 40 Sicherheitsunternehmen.

Die Gamescom war am Mittwoch zunächst für das Fachpublikum eröffnet worden. Ab Donnerstag ist dann für vier Tage das breite Publikum geladen.

Zoll: Subunternehmen schwer zu durchschauen

"Zahlreiche Ordnungskräfte gaben an, den ersten Tag zu arbeiten", erklärte ein Pressesprecher des Hauptzollamts zu dem Einsatz auf der Gamescom. Sie seien zumeist für die Zugangskontrollen zuständig gewesen.

Von ihrem Arbeitgeber kannten einige Beschäftigte nur den Vornamen oder konnten nicht genau sagen, für welche Firma sie eigentlich arbeiten.

Pressesprecher des Hauptzollamts Köln

Dies sei ein bekanntes Problem, das durch die "nicht leicht zu durchschauenden Subunternehmer-Geflechte in der Sicherheitsbranche entsteht".

Quelle: AFP

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