Rettungseinsatz am Torre dei Conti:Italien: Mittelalterlicher Turm in Rom eingestürzt
Im Zentrum Roms ist ein Teil des historischen Turms Torre dei Conti eingestürzt. Ein Bauarbeiter wurde schwer verletzt, die Suche nach einem Vermissten läuft.
In Rom sind Teile des Turmes "Torre dei Conti" aus dem 13. Jahrhundert eingestürzt. Mehrere Arbeiter waren zu Renovierungsarbeiten in dem Gebäude, einer wurde schwer verletzt.
03.11.2025 | 0:21 minIm Zentrum Roms ist ein Teil eines mittelalterlichen Turms eingestürzt. Der Torre dei Conti liegt in der Nähe der bei Touristen beliebten Ausgrabungsstätten der Kaiserforen und des Kolosseums und befindet sich derzeit in Renovierung.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete, wurde bei dem Einsturz in der italienischen Hauptstadt ein Mensch schwer verletzt. Bei dem Verletzten handelt es sich Medienberichten zufolge um einen Bauarbeiter. Drei weitere Arbeiter waren zunächst auf der oberen Ebene eingeschlossen, konnten jedoch mit einer Drehleiter gerettet werden.
Das Unglück sorgte zudem für diplomatischen Streit zwischen Rom und Moskau.
Komplexe Rettungsaktion für eingeschlossenen Bauarbeiter
Im Innern des Gebäudes ist noch ein weiterer Bauarbeiter eingeschlossen. Bei ihm handelt es sich um einen rumänischen Staatsbürger, wie das Außenministerium in Bukarest mitteilte. Der Mann gebe Lebenszeichen von sich, sagte der Präfekt von Rom, Lamberto Giannini, vor Journalisten. Die Rettungsaktion sei jedoch eine "komplexe Operation". Die Gefahr eines weiteren Einsturzes sei sehr hoch, sagte Giannini.
Es ist eine sehr schwierige Situation für die Feuerwehr, da sich noch eine Person drin befindet. Es gibt Anzeichen, dass er noch lebt.
Lamberto Giannini, Präfekt von Rom
Der Mann profitierte offensichtlich davon, dass Rettungskräfte nach dem Einsturz des Turmes "eine Art Schutzkonstruktion" um ihn herum aufbauten, wie Präfekt Giannini weiter mitteilte. Als eineinhalb Stunden nach dem Unglück weitere Teile des Turmes wegbrachen und nach unten stürzten "wurde er dadurch offensichtlich geschützt".
Ein lauter Knall, eine riesige Staubwolke – während Renovierungsarbeiten stürzte der Torre dei Conti in Rom teilweise ein. Ein Arbeiter wurde verletzt.
Quelle: epaLauter Knall und große Staubwolke bei Einsturz
Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und anschließend von einer Staubwolke in den engen Straßen rund um die Gegend. Feuerwehr und Polizei sperrten umgehend nach dem Teileinsturz den gesamten Bereich für Fußgänger und Autos, um Sicherungsarbeiten der Einsatzkräfte zu ermöglichen.
Noch während des Einsatzes der Feuerwehr stürzte ein weiterer Teil des Turms ein und löste eine Staubwolke aus. Die Feuerwehrleute auf einer Drehleiter konnten rechtzeitig absteigen und sich in Sicherheit bringen, hieß es. Ein weiterer Versuch mit zwei Leitern musste ebenfalls abgebrochen werden. Daraufhin schickten die Behörden eine Drohne los, die offenbar versuchte, durch ein Fenster zu erspähen, wie es dem eingeschlossenen Arbeiter geht.
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Streit zwischen Moskau und Rom
Die italienische Regierung bestellte im Zusammenhang mit dem Unglück den russischen Botschafter ein, nachdem Moskau eine Verbindung zwischen dem Einsturz und der Unterstützung Roms für die Ukraine hergestellt hatte.
"Solange die italienische Regierung weiterhin Steuergelder verschwendet, wird ganz Italien zusammenbrechen, von der Wirtschaft bis zu den Türmen", sagte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Der italienische Außenminister Antonio Tajani bezeichnete diese Äußerungen als "beschämend und inakzeptabel".
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