Wetterbilanz des DWD:Kein Jahr der Rekorde, dafür Sonnenschein satt
Trocken und warm, dafür regional viel Regen auf einmal - der Deutsche Wetterdienst hat seine Jahresbilanz 2025 vorgestellt. Ein Rekordjahr war es nicht, dafür eines der sonnigsten.
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat seine Jahresbilanz vorgestellt
30.12.2025 | 1:50 minDas Wetter war im Jahr 2025 sehr warm, sonnig und trocken. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach nach der vorläufigen Auswertung seiner rund 2.000 Messstationen in Deutschland. Auffällig war eine "historische Frühjahrstrockenheit im Osten", so der DWD.
Maßgeblich für das Niederschlagsdefizit war demnach eine Trockenphase zwischen Februar und Mai. In den folgenden Monaten gab es teilweise hohe Regenmengen, vor allem der Hochsommermonat Juli war laut DWD verbreitet zu nass. Anfang Juli litt Deutschland dagegen noch unter extremer Hitze.
Weltweit dominierten Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen und Stürme das Wetter. Insgesamt registrierten Wissenschaftler 157 Extremwetter-Ereignisse – verantwortlich meist: der Klimawandel.
30.12.2025 | 1:23 minDer September war vor allem im Westen besonders nass. Der Oktober war ungewöhnlich trüb, im Winter zeigte sich die Sonne besonders großzügig.
Eines der sonnigsten Jahre seit Messbeginn
Das Temperaturmittel lag 2025 mit 10,1 Grad um 1,9 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und 0,8 Grad über der Vergleichsperiode 1991 bis 2020.
Damit zählte 2025 zu den zehn wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Deutscher Wetterdienst
Das Jahr war außerdem sehr sonnenreich. Mit über 1.945 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Jahr 2025 rund 26 Prozent über dem Klimamittel der Periode 1961 bis 1990 und rund 17 Prozent über der neueren Referenzperiode 1991 bis 2020.
Sturm, Hagel und Hochwasser haben in Deutschland im zu Ende gehenden Jahr nicht einmal halb so viel Schaden angerichtet wie 2024. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bezifferte die versicherten Schäden aus Naturgefahren-Ereignissen auf 2,6 (2024: 5,7) Milliarden Euro. Das ist laut GDV der niedrigste Wert seit 2001, zuletzt lagen die Schäden 2020 unter der Marke von drei Milliarden Euro.
Für die Versicherer kein Anlass aufzuatmen. "Dass es in diesem Jahr weniger Schäden gab, ist Glückssache. Insgesamt nehmen die klimawandelbedingten Extremwetterereignisse jedoch zu", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
- Am meisten mussten die Sachversicherer mit 1,4 Milliarden Euro für die Folgen klassischer Naturereignisse wie Sturm, Hagel und Blitz zahlen.
- Dazu kamen 500 Millionen für Überschwemmungen und Starkregen.
- Die Kfz-Versicherer mussten 700 Millionen Euro für die Folgen von Stürmen und Überschwemmungen ausgeben.
Um diese sogenannten Elementargefahren, die in Gebäude-Policen bisher nicht standardmäßig abgesichert sind, schwelt seit der Unwetterkatastrophe im Ahrtal 2021 eine politische Debatte um eine Pflichtversicherung. Der GDV hatte kürzlich ein Konzept vorgelegt, wie mehr Gebäude - und auch in gefährdeten Gebieten bezahlbar - gegen Elementarschäden versichert werden können. Bisher haben nur gut die Hälfte der Hausbesitzer eine solche Versicherung. "Angesichts der zunehmenden Risiken ist es dringend notwendig, eine ganzheitliche Gefahrenabwehr auszubauen", so Asmussen.
Quelle: Reuters
Dezember ungewöhnlich trocken
Parallel veröffentlichte der DWD am Dienstag auch die vorläufige Bilanz für den Dezember. Dieser war demnach insgesamt mild und ungewöhnlich trocken. Die Lufttemperatur lag im Mittel bei 3,1 Grad und damit um 2,3 Grad über dem Referenzwert.
Der Niederschlag habe sich im bundesweiten Schnitt lediglich auf "die ungewöhnlich magere Menge von 22 Litern pro Quadratmeter" beschränkt. Der Referenzwert sei um 31 Prozent verfehlt worden.
Fans von Feuerwerk und Böllern könnte das Wetter den Spaß verderben. An Silvester soll es nass, kalt und windig werden.
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