Jüdisches Lichterfest beginnt:So feiern Juden Chanukka
Wenn am Adventskranz die dritte Kerze brennt, entzünden Juden die erste Kerze am achtarmigen Chanukka-Leuchter. In der Regel wird an dem Fest ausgelassen und fröhlich gefeiert.
Das Lichterfest Chanukka stellt für das jüdische Volk auf der ganzen Welt eine alljährliche Tradition da. Es geht zurück auf die Rückeroberung des Tempels in Jerusalem, im 2. Jahrhundert.
14.12.2025 | 1:10 minAn diesem Sonntagabend beginnt das Lichterfest Chanukka, das in diesem Jahr bis zum 22. Dezember dauert. Bis dahin werden es acht Kerzen sein, die nach und nach abends am Leuchter angezündet werden. Die Idee der jüdischen Tradition: Die Dunkelheit zu erhellen - aber auch im übertragenen Sinne Licht in dunkle Zeiten zu bringen.
Licht als "Zeichen der Hoffnung"
Chanukka soll der Freude darüber Ausdruck verleihen, dass das Licht Dunkles vertreibt. In der Regel wird an dem Fest ausgelassen und fröhlich gefeiert - in Familien, mit Freunden und in den Gemeinden.
Sergei Kogosov besucht Berliner Schulen, um jungen Menschen jüdisches Leben und Kultur näherzubringen. Mit seiner Arbeit bei der Initiative „Meet a Jew“ kämpft er gegen Antisemitismus – durch Begegnung, Gespräche und Offenheit.
06.11.2025 | 3:34 min"Es ist ein Zeichen der Hoffnung: Schon ein kleines Licht reicht, um einen großen dunklen Raum zu erhellen", sagt der orthodoxe Rabbiner der Synagogengemeinde Konstanz, Avraham Yitzchack Radbil.
Jeder von uns trägt das kleine Licht in sich selbst, es muss immer brennen und darf niemals verlöschen.
Rabbiner Avraham Yitzchack Radbil
Der Funke und das Licht: Wie im Christentum im Advent und zu Weihnachten werden sie auch im Judentum zu Chanukka mit Dekoartikeln symbolisiert - die sich mitunter ähneln. Da sind die Kerzen, aber auch Gebäck und Ausstechformen mit festlichen Motiven, Schneekugeln, Lichterketten, schön gestaltete Postkarten und teilweise auch Chanukka-Kalender oder Säckchen mit kleinen Geschenken.
Chanukka-Fest mit achtarmigen Leuchtern
Historischer Hintergrund ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen die syrische Herrschaft im 2. Jahrhundert vor Christus und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Zerstörung. Eine Überlieferung besagt, dass der Leuchter im Tempel nicht erlöschen durfte.
Anfeindungen, Unsicherheit, Rechtfertigungsdruck: Publizist Michel Friedman warnt, dass jüdisches Leben in Deutschland seit dem Hamas-Angriff stark an Lebensqualität verloren habe.
08.10.2025 | 5:15 minDoch in ihrem Heiligtum fanden die Juden nur noch einen Krug geweihtes Öl vor. Wundersamerweise ließ dies den Leuchter acht Tage brennen - solange, wie sie brauchten, um neues Öl herzustellen. Im Gedenken daran entzünden Juden zu Hause und in der Synagoge Lichter. Jeden Abend kommt eine Kerze in einem achtarmigen Leuchter hinzu.
Dabei werden Lobpsalmen gesprochen und in den Synagogen besondere Abschnitte aus der Thora gelesen. In einigen deutschen Städten stellen die jüdischen Gemeinden meterhohe Chanukka-Leuchter an öffentlichen Plätzen auf. Außerdem ist es üblich, in Öl gebratene Speisen zu essen: Latkes (Kartoffelpfannkuchen) und Sufganiot (Krapfen).
Mehr zu jüdischem Leben in Deutschland
Juden feiern Versöhnungstag:Jom Kippur: Buße, Reue, Umkehr
Bericht zu Situation in Deutschland:Antisemitismus hat seit Hamas-Überfall zugenommen
mit Video1:31Zwei Jahre nach Hamas-Angriff auf Israel:Merz warnt vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland
mit Video1:14Studie zu Ausgrenzung im Alltag:Juden in Deutschland verbergen aus Angst ihre Identität
mit Video0:25