FIFA-Betrugsprozess:Blatter und Platini bleiben freigesprochen
Im FIFA-Betrugsprozess verzichtet die Schweizer Bundesanwaltschaft auf eine weitere Berufung. Damit entgehen die früheren Funktionäre Joseph Blatter und Michel Platini einer Strafe.
FIFA-Präsident Joseph Blatter (l) und UEFA-Präsident Michel Platini sind freigesprochen - dabei bleibt es jetzt endgültig. (Archivbild)
Quelle: dpaDie Affäre um eine dubiose Millionenzahlung bleibt für die beiden früheren Fußballfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini ohne gerichtliche Konsequenzen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) teilte am Donnerstag mit, dass sie auf eine erneute Berufung verzichtet und den Freispruch akzeptiert.
Mit der Akzeptanz des Urteils (...) schließt die Bundesanwaltschaft ein weiteres Kapitel im Untersuchungskomplex zum Fußball.
Bundesanwaltschaft
Erfolg für Joseph Blatter und Michel Platini: Im FIFA-Korruptionsprozess hat ein Schweizer Gericht im März den Freispruch für die einst mächtigsten Männer des Weltfußballs bestätigt.
25.03.2025 | 3:24 minZwei Millionen Euro an Platini gezahlt
Der 89-jährige Blatter war von 1998 bis 2015 Chef des Weltfußballverbandes FIFA, der 70-jährige Platini von 2007 bis 2015 Präsident der europäischen Fußball-Union UEFA. Beide mussten sich wegen einer FIFA-Zahlung an Platini unter anderem wegen Betrugs, Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung verantworten.
Laut Blatter und Platini handelte es sich bei der Zahlung in Höhe von rund zwei Millionen Franken (heute rund 2,1 Millionen Euro) 2010 um ein verspätetes Honorar für lange zurückliegende Beratertätigkeiten. Es sei per Handschlag vereinbart worden, was in der Schweiz als gültiger Vertrag gilt.
Infantino profitierte vom FIFA-Skandal
Die beiden waren 2022 in erster Instanz und im März 2025 in zweiter Instanz freigesprochen worden. Mit der Akzeptanz des Urteils durch die Bundesanwaltschaft ist der Freispruch nun rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte Gefängnisstrafen von jeweils einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gefordert.
FIFA-Boss Gianni Infantino wird als größter Profiteur des Skandals angesehen. Der damalige Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nutzte seinerzeit das entstandene Machtvakuum durch Blatters Rücktritt sowie die Kaltstellung dessen designierten Nachfolgers Platini und ließ sich Anfang 2016 zum FIFA-Präsidenten wählen.
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