Nach mutmaßlicher Brandstiftung:Berlin: Spenden und Unterstützung für Kältebusse
Zwei Kältebusse der Berliner Stadtmission wurden bei einem Brand beschädigt. Mithilfe von Spenden und Ersatzfahrzeugen bleibt die Kältehilfe für Obdachlose aber erstmal gesichert.
In Berlin wurden zwei Kältebusse mutmaßlich niedergebrannt. Sie versorgen Obdachlosen bei eisigen Temperaturen mit Schlafsäcken und Proviant.
29.12.2025 | 1:29 minObwohl zwei der drei Kältebusse der Berliner Stadtmission nach einem Brand weiterhin ausfallen, soll es das Hilfsangebot für Obdachlose auf der Straße auch in den kommenden Nächten in gewohntem Umfang geben.
Improvisation und viel Hilfsbereitschaft machen es möglich. "Wir sind überwältigt von der Solidarität der Menschen", sagte Stadtmissionssprecherin Barbara Breuer. "Andere Träger und Unternehmen aus Berlin haben ihre Hilfe angeboten." Auch erste Geldspenden seien bereits angekommen, eine konkrete Summe lasse sich aber noch nicht nennen.
Die Kältebusfahrten sind abgesichert, und wir sind total dankbar.
Barbara Breuer, Stadtmissionssprecherin
Seit über 30 Jahren fährt der Kältebus in Berlin, um Obdachlosen in der kalten Jahreszeit zu helfen.
19.12.2024 | 1:59 minWas über das Feuer an den Kältebussen bekannt ist
Ein Kältebus der Berliner Stadtmission ist in der Nacht zu Sonntag vermutlich nach Brandstiftung vollständig ausgebrannt. Wie die Berliner Polizei am Sonntag mitteilte, habe ein Zeuge gegen 3:15 Uhr eine bislang unbekannte Person an den in der Seydlitzstraße in Berlin-Moabit geparkten Kältebussen bemerkt. Kurz darauf sei eines der Fahrzeuge in Flammen aufgegangen.
Der Zeuge habe umgehend die Feuerwehr alarmiert, die den Brand löschte. Der Kleinbus sei im vorderen Bereich beinahe vollständig ausgebrannt. Ein weiterer, daneben parkender Kältebus wurde demnach ebenfalls durch das Feuer beschädigt. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Brandstiftung.
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Zwei Kältebusse nach Brand nicht nutzbar
Laut Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi sind die beiden betroffenen Busse aktuell nicht mehr einsetzbar.
Das ist bei den aktuellen Temperaturen dramatisch und lebensgefährlich für viele Menschen, die heute Nacht bei Minusgraden auf der Straße sind.
Christian Ceconi, Stadtmissionsdirektor
Der gemeinnützige Träger Gebewo habe als Ersatz kurzfristig einen VW-Bus mit Rollstuhlrampe zur Verfügung gestellt. Zudem werde ab Montag vorübergehend ein Ambulanzwagen eingesetzt. Der abgebrannte Bus war eine Spende der Deutsche Bahn Stiftung und kostete mehr als 50.000 Euro.
Tagsüber arbeitet Stephan May in einem Berliner Hospiz, nachts schwingt er sich aufs Fahrrad, um Obdachlosen Essen zu bringen. Mit unermüdlichem Einsatz sorgt er dafür, dass niemand vergessen wird - auch nicht im Dunkeln.
03.11.2025 | 3:35 minHohe Nachfrage nach Hilfe
Die insgesamt drei Kältebusse der Berliner Stadtmission werden von rund 60 Ehrenamtlichen gefahren und betreut. Sie versorgen im Winterhalbjahr obdachlose Menschen, die auf der Straße leben, mit Schlafsäcken, heißem Tee oder Suppe und bringen sie auf Wunsch auch in Notunterkünfte.
Im vergangenen Winter wurden so 2.100 Menschen ohne Obdach versorgt. Die Busse werden komplett aus Spenden finanziert. Stadtmissionsprecherin Barbara Breuer berichtet:
In Nächten wie diesen ist die Anrufrate hoch, da gehen im Schnitt 120 Anrufe und mehr ein.
Barbara Breuer, Stadtmissionssprecherin
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