Geplante Affen-Tötungen:Tierschützer ketten sich in Nürnberger Zoo an
Seit Jahren versucht der Nürnberger Zoo erfolglos seinen Affen-Bestand zu reduzieren. Nun sollen einige Tiere getötet werden. Tierschutzaktivisten protestieren gegen die Pläne.
Der Nürnberger Zoo hat zu viele Paviane. Der Tierpark will einen Teil der Affen töten und an Raubtiere verfüttern. Eine Idee, die für Empörung sorgt.
18.07.2025 | 3:18 minAus Protest gegen die geplante Tötung gesunder Paviane im Nürnberger Tiergarten haben sich Tierschutzaktivisten vor dem Gehege der Primaten angekettet.
Polizei: Protest im Tiergarten friedlich
"Durch die geplante Paviantötung schafft der Tiergarten einen Präzedenzfall, der es weiteren Zoos ermöglichen wird, künftig nach Belieben gesunde Primaten zu töten, was bisher nicht erlaubt ist", begründete Emilia Schüler von der Organisation Animal Rebellion die Aktion. Dies sei "nicht nur ein Rückschritt im Tierschutz, sondern eine absolute Grenzüberschreitung".
Paviane sitzen in ihrem Gehege im Tiergarten Nürnberg.
Quelle: dpaLaut Polizei verlief der Protest der sechs, mit Transparenten ausgestatteten, Menschen zunächst friedlich. "Das Besucheraufkommen im Tiergarten ist heute auch relativ überschaubar", sagte ein Sprecher.
Zoo will Paviane seit Jahren abgeben
Der städtische Zoo hatte im Februar 2024 bekanntgegeben, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden sei. Dadurch komme es verstärkt zu Konflikten, bei denen sich die Tiere verletzten. Der Tiergarten versucht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren erfolglos, die Größe der Guinea-Paviangruppe zu reduzieren und Tiere abzugeben.
"Statt weiterhin konzeptlos Tiere in Zoos zu züchten und sie einzusperren und irgendwann zu töten, müssen Zoos den einzig sinnvollen Artenschutz betreiben, indem sie die Lebensräume bedrohter Tierarten schützen und erhalten", erläuterte Schüler die Sicht der Tierschützer. Niedliche Tierbabys gälten in Zoos als Publikumsmagnet - doch viele neu geborene, lebensfähige Tiere würden als sogenannte "Überschusstiere" getötet.
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