Das Gute zum Wochenende: Besseres Klima durch die Landwirtschaft

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Das Gute zum Wochenende:Besseres Klima durch die Landwirtschaft

Judith Beyermann
von Judith Beyermann
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ZDFheute Good News


Guten Morgen,

mehr grüne Oasen statt graue Betonflächen - mit dieser Strategie verbessern Städte immer häufiger ihre Lebensqualität, denn Ballungszentren heizen sich während der heißen Sommermonate besonders stark auf. Jetzt zeigt eine aktuelle Studie, dass auch landwirtschaftlich genutzte Flächen wahre Hitze-Hotspots sein können.

Die Daten belegen, dass in Regionen mit strukturarmer Landwirtschaft großflächige Hitzelandschaften entstanden sind. Ohne Bäume oder Hecken trocknen die Böden aus und heizen sich schneller auf. Pflanzen wachsen schlechter, es drohen Wasserknappheit und Ernteverluste.

Doch es gibt Lösungen, Böden an die herausfordernden Klimabedingungen anzupassen. Die Art der Landnutzung kann einen entscheidenden Unterschied machen. Agroforst beispielsweise ist ein zukunftsweisendes Konzept im Wassermanagement.

Yanniek, die Leiterin der Regeneration Academy, steht mit Gemüse in den Händen in ihrem Gemüsegarten und lächelt.

09.05.2024 | 29:45 min

Diese Form der Landwirtschaft kombiniert Ackerbau mit dem Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern. Wie ein kleiner Damm halten die Baumreihen das Regenwasser auf den Feldern. Gleichzeitig bremsen sie den Wind und schützen den Boden vor Erosion. Die Wurzeln der Bäume transportieren Wasser aus den tieferen Bodenschichten nach oben und verbessern so das Mikroklima. Über die Blätter verdunstet das Wasser und kühlt die Umgebung.

So kann der Hitze-Teufelskreis auf dem Acker abgemildert werden. Bäume werden nicht mehr als Hindernisse, sondern als Verbündete der Landwirtschaft angesehen.

Agroforst ist eigentlich ein alter Hut, schon seit Jahrhunderten werden Bäume auch auf Feldern angebaut. Streuobstwiesen sind nur ein Beispiel dafür, wie Naturschutz und Landwirtschaft zusammen funktionieren können. Alte oder vergessene Apfelsorten wachsen auf ihnen besonders gut.

plan b: Apfel der Zukunft

23.11.2023 | 29:46 min

Bäume auf dem Acker, Wasserrinnen auf dem Feld - mit neuen, alten Formen der Landnutzung ist es möglich, auf Hitzeperioden in der Landwirtschaft zu reagieren. Das sogenannte Keyline-Design hilft ebenfalls, die Folgen des Klimawandels zu reduzieren.

Dank der Schlüssellinien bekommt der Acker eine neue Struktur, damit das Wasser auf dem Feld gehalten werden kann. Das Prinzip ist auch hier einfach: Entlang der Linien werden Furchen oder Gräben angelegt. Regnet es, sammelt sich das Wasser und kann langsam und gezielt im Boden versickern. Das Wegschwemmen von fruchtbarem Ackerland wird verhindert und das Wasser besser verteilt. Es kommt dahin, wo es gebraucht wird. Die Böden werden wieder fruchtbarer, die Hitzebelastung nimmt ab.

Auch Städte gehen immer neue Wege, wie auf die steigenden Temperaturen reagiert werden kann. In Dresden beispielsweise werden schon länger Hitzeschutzmaßnahmen getestet.

In Bangkok plant die Landschaftsarchitektin Kotchakorn Voraakhom grüne Versickerungsflächen als Schutz vor Überflutungen. Gleichzeitig dienen sie den Menschen als Freizeit- und Reisanbaufläche. Eine echte Win-Win-Win-Idee!

17.07.2025 | 29:45 min

Die Herausforderungen werden größer, aber es besteht Hoffnung!

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen

Judith Beyermann

Was noch gut war diese Woche

Eingeschneite Wanderer am Mount Everest

Quelle: AP/Lingsuiye

Geglückte Rettungsaktion: Nach einem schweren Schneesturm am Mount Everest sind alle zuvor eingeschlossenen Wanderer in Sicherheit gebracht worden. 580 Bergsteiger sowie mehr als 300 einheimische Begleiter konnten wohlbehalten zurückkehren.

Heftige Schneefälle hatten am letzten Wochenende Hunderte Wanderer in der Himalaya-Region überrascht. Sie mussten tagelang auf über 4.000 Metern Höhe ausharren. Laut Berichten wurden Zelte von Schneemassen eingedrückt und Wege unpassierbar.

Nachhaltigere Schifffahrt: Deutschland tritt einer kanadischen Initiative zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen in der Schifffahrt bei. Die Bundesrepublik beteiligt sich "als erstes Land", wie das Verkehrsministerium in Berlin mitteilte.

Ziel sei es, internationale, grüne Schiffskorridore unter anderem zwischen kanadischen und europäischen Häfen zu unterstützen. Perspektivisch solle dort etwa klimaneutrale Technologie eingesetzt werden, um den Klimaschutz in der Schifffahrt voranzutreiben.

Grünerer Strom: Weltweit ist im ersten Halbjahr 2025 erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren als aus Kohle gewonnen worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Denkfabrik Ember. Demnach stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast acht Prozent (auf 5.072 Terawattstunden). Die Verstromung von Kohle ging währenddessen um knapp ein Prozent (auf 4.896 Terawattstunden) zurück.

Die Experten von Ember sehen Anzeichen für einen Wendepunkt, da die Solar- und Windenergie inzwischen schnell genug wächst, um den weltweit steigenden Strombedarf zu decken. Dies markiere den Beginn eines Wandels, bei dem saubere Energie mit dem Nachfragewachstum Schritt halte.

Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

Der Sommer ist gerade erst zu Ende gegangen, da sind in den Supermarktregalen schon Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen zu finden. Nikoläuse kommen auch bald dazu. Ohne Schokolade geht es im Herbst und Winter nicht.

Eine der wichtigsten Zutaten ist der Kakao. Doch die Anbauländer stehen vor gewaltigen Herausforderungen: Klimawandel, Schädlinge, illegaler Bergbau - die Erträge gehen zurück. Die Rettung der Schokolade braucht innovative Lösungen. In Ghana und in Deutschland geht man dafür ganz unterschiedliche Wege.

Pralinen auf einem Holztablett

26.06.2025 | 29:48 min

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Zusammengestellt von Judith Beyermann und Tim-Julian Schneider.

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