Update am Morgen: Von Zahlen und Zöllen

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Update am Morgen:Von Zahlen und Zöllen

von Florian Neuhann
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Florian Neuhann

Guten Morgen,

und einen schönen Gruß heute - ausnahmsweise - besonders nach Wiesbaden! Dort sitzt eine in den Augen mancher vielleicht unscheinbare, gar langweilige Behörde. Eine, die die Politik und uns, die Öffentlichkeit, regelmäßig mit Zahlen versorgt - die alles andere als langweilig sind. Heute früh zum Beispiel will das Statistische Bundesamt (um diese Behörde geht es nämlich) wieder Zahlen veröffentlichen: Wie hat sich der Export entwickelt? Ganz schön wichtig für eine Nation wie unsere, in der jeder vierte Arbeitsplatz vom Export abhängt.
Wie wertvoll seriöse, unbestechliche Statistiken sind, das vergisst man im Alltag oft. Und erinnert sich erst daran, wenn es mal anders läuft. Wie jüngst in den USA: Als da vergangene Woche das "Bureau of Labor Statistics" die Arbeitsmarktdaten veröffentlichte und die Daten nicht so erfreulich ausfielen, wie von Präsident Donald Trump erhofft, änderte der nicht etwa seine Politik. Sondern behauptete, natürlich ohne irgendeinen Beleg zu liefern, die Zahlen seien "manipuliert".
Ein absurder Vorwurf: Erika McEntarfer, bis dato Chefin der Behörde, ist eine in der Fachwelt und über Parteigrenzen hinweg angesehene Ökonomin. Doch ihren Posten ist sie jetzt los - weil Trump sie kurzerhand feuerte. Und nicht nur das: Wie die "Financial Times" gestern berichtete, steht die Behörde insgesamt unter Beschuss. Im nächsten Jahr werde das Personal um 150 Leute gekürzt, das Budget um 8 Prozent, heißt es dort. Die Erfassung der Arbeitsmarktdaten - zentral für die Wirtschaftspolitik - gerate in Gefahr.
Es sind die Zeichen einer Autokratie: Wenn Zahlen nicht passen, werden die zum Sündenbock, die sie erheben. Aber wie soll eine aufgeklärte Demokratie funktionieren ohne seriöse Daten? Wie anders sollte man politische Entscheidungen und ihre Folgen bewerten können?
Bei den Zahlen, die die Statistiker aus Wiesbaden heute veröffentlichen, dürfte es im Übrigen vermutlich erneut keine erfreulichen Nachrichten geben. In den letzten beiden Monaten ging der deutsche Export jeweils zurück. Natürlich auch wegen Donald Trump - der mit seinen Zöllen die deutsche Exportwirtschaft belastet. Auch der neue Zoll-Deal mit einem Zollsatz von 15 Prozent auf EU-Waren, der ab heute greifen soll, dürfte dem Absatz deutscher Produkte weiter Schaden zufügen. Oder? Wir werden uns die Daten heute und in den nächsten Monaten genau anschauen - und anhand dieser Zahlen berichten.
Einen schönen Tag Ihnen!
Florian Neuhann, Leiter des ZDF-Teams Wirtschaft und Finanzen

Lage im Nahost-Konflikt

Das israelische Kabinett berät heute über die künftige Strategie im Gazastreifen. Dem Gremium soll Regierungskreisen zufolge eine Strategie zur Entscheidung vorgelegt werden, nachdem der Generalstab Optionen für die Fortsetzung der Militärkampagne vorgestellt hat.
Zur Debatte stehe unter anderem eine vollständige militärische Übernahme des Küstengebiets. Die Beratungen finden vor dem Hintergrund einer drohenden humanitären Katastrophe in dem Palästinensergebiet sowie festgefahrener Verhandlungen über eine Feuerpause statt.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Laut Trump gute Chance auf Treffen mit Putin: US-Präsident Trump könnte sich möglicherweise nächste Woche mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin treffen. Das verlautete am Mittwoch aus dem Weißen Haus. Eine Gewährsperson sagte der Nachrichtenagentur AP, es sei allerdings noch kein Termin und kein Ort für das Treffen festgelegt worden. Es wäre das erste Treffen zwischen Putin und Trump, seit der US-Präsident seine zweite Amtszeit angetreten hat.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Bundesverfassungsgericht entscheidet über Klage gegen Online-Durchsuchung: Das oberste deutsche Gericht will seine Entscheidung zu einer Verfassungsbeschwerde von Rechtsanwälten, Künstlern und Journalisten veröffentlichen. Es geht um die Frage, ob die durch das 2017 verabschiedete Gesetz zur effektiveren und praxistauglicheren Ausgestaltung des Strafverfahrens bewirkten Änderungen der Strafprozessordnung verfassungsgemäß sind. Im Fokus steht dabei die Möglichkeit der Anordnung der sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung und der Online-Durchsuchung mittels des sogenannten Staatstrojaners.

Gesagt

Die südafrikanisch-amerikanische Schauspielerin Charlize Theron feiert heute ihren 50. Geburtstag. Für ihre Rolle als US-Serienmörderin Aileen Wuornos im Film "Monster" bekam sie 2004 den Oscar und den Golden Globe. Als Teenager lebte sie für einige Monate in Hamburg - und hat aus dieser Zeit einiges mitgenommen:

Ich habe in Hamburg das Trinken gelernt! Ach ja, und natürlich ein bisschen Deutsch!

Charlize Theron, Schauspielerin

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden09.08.2025 | 1:41 min
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So wird das Wetter heute

Am Donnerstag gibt es im Norden und Westen eine Mischung aus Sonne und Wolken und meist bleibt es trocken. Sonst ist es sonnig. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 29 Grad.
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Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Anna Grösch
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