EU-Kommission gibt grünes Licht für Rügenwalder-Übernahme

EU-Kommission:Grünes Licht für Rügenwalder-Übernahme

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Die EU-Kommission hat keine Bedenken: Der Konzern Pfeifer & Langen darf den bekannten deutschen Lebensmittelhersteller Rügenwalder Mühle übernehmen.

Belgien, Brüssel: Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel.
Die EU-Kommission befürchtet keine Monopolstellung von Pfeifer & Langen nach der Rügenwalder-Übernahme (Symbolfoto).
Quelle: dpa

Der Nahrungsmittelkonzern Pfeifer & Langen darf den bekannten Lebensmittelhersteller Rügenwalder Mühle übernehmen.
Die EU-Kommission teilte am Montag mit, die Mehrheitsbeteiligung werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf. Die Behörde wacht in der EU unter anderem darüber, dass in der EU ein fairer Wettbewerb herrscht und Unternehmen beispielsweise keine Monopolstellung bekommen und so etwa Preise diktieren könnten.

Rügenwalder Mühle: Marke und Unternehmen bleiben

Die Übernahmepläne waren Ende November bekannt geworden. Zur Höhe machte die Kölner Familienholding Pfeifer & Langen damals keine Angaben. Rügenwalder Mühle bleibe aber als Marke und Unternehmen erhalten, ein Abbau von Arbeitsplätzen sei nicht geplant, hatte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Auch das bisherige Management soll demnach im Amt bleiben.
Nach Angaben der EU-Kommission geht es bei der Übernahme insbesondere um die Verarbeitung und Konservierung von Fleischersatzprodukten. Pfeifer & Langen sei in diesem Bereich bislang nur "in geringem Umfang" tätig. Zu dem Konzern gehören neben dem gleichnamigen Zuckerhersteller Marken wie funny-frisch und Chio Chips, die Krüger Group (Kaba, Schogetten) sowie das Start-up Endori für vegane Lebensmittel.
Das 1870 in Köln gegründete Unternehmen zählt sich selbst zu den größten Zuckerherstellern in Europa und hat mehr als 2.500 Beschäftigte. Im Jahr 2022 lag der Umsatz nach eigenen Angaben bei rund 1,33 Milliarden Euro.

Zusammengehen zweier "Familienunternehmen"

Nach der Freigabe durch die EU-Kommission teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit:

Mit der behördlichen Genehmigung der Beteiligung ist der Weg frei für das Zusammengehen der beiden Familienunternehmen.

Gemeinsame Erklärung von Pfeifer & Langen und Rügenwalder Mühle

Rügenwalder Mühle werde organisatorisch an die "The Nature’s Richness Group" bei Pfeifer & Langen angebunden. Diese Holding bündele dort alle Aktivitäten bezüglich der Herstellung von Alternativen zu Fleisch und Fisch aus Pflanzenprotein.

Fleischersatzprodukte seit 2014

Rügenwalder Mühle war 1834 im pommerschen Rügenwalde (heute Darlowo) gegründet worden und hatte seinen Sitz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Niedersachsen verlegt. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit Ende 2014 stellt das Unternehmen neben klassischer Wurst auch vegetarische und vegane Produkte her.

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