DHL steigert Gewinn trotz schwacher Konjunktur und Handelsstreit

Gewinn im zweiten Quartal:DHL trotzt der Konjunkturschwäche

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Der Logistikkonzern DHL hat im zweiten Quartal des Jahres deutlich mehr Gewinn gemacht. Und das trotz schwacher Konjunktur und immer weniger verschickter Briefe.

Ein Paketzusteller der DHL liefert Pakete aus. (Archiv)
Im Vergleich zu 2024 hat DHL beim Gewinn im zweiten Quartal deutlich zugelegt.
Quelle: dpa

Die Deutsche Post kommt mit der Konjunkturschwäche, den Tarifabschlüssen und den abnehmenden Briefmengen gut zurecht.
Mit dem Versand von Paketen und Briefen in Deutschland hat der Logistikkonzern DHL auch im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im selben Zeitraum des Vorjahres. Im Unternehmensbereich Post und Paket Deutschland lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) insgesamt im ersten Halbjahr mit 447 Millionen Euro rund 38 Prozent im Plus, wie DHL in Bonn berichtete.
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Portokosten gestiegen

Der Umsatz im Bereich Post und Paket kletterte in den ersten sechs Monaten um 1,8 Prozent auf knapp 8,6 Milliarden Euro. Die positive Ergebnisentwicklung geht auf das Paketgeschäft, Preisanpassungen sowie strukturelle Kostenverbesserungen zurück, hieß es.
Das Briefporto war zum Jahresbeginn insgesamt um 10,5 Prozent gestiegen. Je nach Briefart fiel der Anstieg unterschiedlich aus, ein Standardbrief kostet seither 95 Cent und damit 10 Cent mehr als zuvor.
Finanzchefin Melanie Kreis sprach vor Journalisten von einem "guten" Quartalsergebnis. Damit sei man in Richtung der Ebit-Jahresprognose von einer Milliarde Euro für Post und Paket Deutschland unterwegs.

Abbau von rund 8.000 Stellen

Auch die Personalkosten sanken. Beschäftigte DHL im Bereich Post und Paket Deutschland im ersten Halbjahr 2024 im Durchschnitt noch 155.000 Menschen, waren es ein Jahr später noch knapp 152.000. Das Unternehmen hatte Anfang März den Abbau von rund 8.000 Stellen in Deutschland durch "natürliche Fluktuation", also etwa durch Ruhestand oder Firmenwechsel, bis zum Jahresende angekündigt.
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Begründet wurde der Jobabbau mit dem Rückgang der Briefmenge und einem hohen Kostendruck. Laut Finanzchefin Kreis sind auch im zweiten Quartal keine Abfindungszahlungen angefallen.

Wir machen das sozial verträglich dadurch, dass wir die natürliche Fluktuation nutzen.

Melanie Kreis, DHL

Insgesamt zeigte sich die weltweit tätige DHL Group im zweiten Quartal trotz des von den USA ausgelösten Handelsstreits widerstandsfähig. Der operative Gewinn (Ebit) legte um 5,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu und überraschte die Analysten positiv. Auf das erste Halbjahr bezogen kletterte der operative Gewinn um 5,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, der Umsatz ging um 0,6 Prozent auf 40,6 Milliarden Euro zurück. Der Konzern bestätigte seine Jahresprognose.
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