Weltgrößter Online-Händler:Amazon streicht 14.000 Arbeitsplätze in der Verwaltung
Amazon entlässt zehntausende Büroangestellte. In der Verwaltung würden 14.000 Stellen gestrichen, erklärte der Konzern. Grund seien Änderungen in der Organisation in Zeiten von KI.
Der US-Konzern Amazon will tausende Stellen in der Verwaltung streichen. In den Bereichen Vertrieb und Lager solle es zunächst keine Streichungen geben.
28.10.2025 | 0:20 minDer weltgrößte Online-Händler Amazon streicht rund 14.000 Arbeitsplätze in der Verwaltung. Beth Galetti, Vizepräsidentin der Abteilung Mitarbeitererfahrung und Technologie, erklärte den Abbau in einer Mitteilung mit Änderungen in der Organisation.
Die Führungskräfte werden heute mit den betroffenen Teams und Personen darüber sprechen.
Beth Galetti, Amazon
Unter anderem das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf informierte Personen, von dem Abbau könnten bis zu 30.000 Jobs in mehreren Wellen betroffen sein. Der US-Konzern beschäftigt in der Verwaltung rund 350.000 Personen.
Amazon streicht Stellen - Neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden
Amazon verwies in der Mitteilung darauf, dass gleichzeitig neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen geschaffen würden. Die meisten betroffenen Beschäftigten sollen zudem 90 Tage Zeit bekommen, sich im Unternehmen nach anderen Positionen umzusehen. Bei neuen Ausschreibungen will der Konzern interne Bewerber bevorzugt behandeln.
Amazon zeigte im Frühjahr Interesse am Kauf des US-Geschäfts der Video-App Tiktok.
03.04.2025 | 0:25 minDer US-amerikanische Tech-Gigant will laut eigenen Angaben wie das größte Start-up der Welt agieren, weniger Hierarchiestufen und mehr Eigenverantwortung einführen. Mit weniger Bürokratie könne man die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Kunden besser erfüllen, so Galetti.
Dies wird zwar in einigen Bereichen zu einem Personalabbau und in anderen zu Neueinstellungen führen, insgesamt bedeutet es jedoch einen Abbau von rund 14.000 Stellen in unserem Unternehmen.
Beth Galetti, Amazon
Diskussion um Rolle von KI
Amazon warf selbst die Frage auf, warum man zu Kürzungen greife, während die Geschäfte gut liefen. Man dürfe nicht vergessen, dass die Welt sich rasch verändere, hieß es als Antwort. Der Konzern verwies auf die aktuellen Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz, die schnellere Innovationen erlaubten. Deshalb müsse man sich als Unternehmen möglichst schlank aufstellen.
Der US-Konzern Amazon hat die ersten 27 von über 3.000 Internet-Satelliten ins All gebracht. Das Projekt soll dem Starlink-System von Tech-Milliardär Elon Musk Konkurrenz machen.
29.04.2025 | 0:22 minSchon seit Monaten wird darüber diskutiert, ob KI-Software wie ChatGPT oder Claude von dem von Amazon unterstützten Entwickler Anthropic viele Bürojobs überflüssig machen könnte. Denn die Programme können nach Darstellung der Entwicklerfirmen zum Teil im Alleingang Wissensaufgaben erledigen und Verwaltungsprozesse automatisieren.
Unklar, ob Arbeitsplätze in Deutschland betroffen sind
Inwiefern Arbeitsplätze in Deutschland von den Kürzungen betroffen sind, war zunächst unklar. Versandaktivitäten in Deutschland und anderen Ländern sollen nicht unter dem Abbau der Bürojobs leiden. Zum einen geht es nur um die Verwaltung, also nicht um die Beschäftigten in den riesigen Lagerhallen.
Zum anderen sind die Paketzusteller, die die Sendungen zustellen, gar nicht direkt beim Unternehmen angestellt, sondern als Subunternehmer tätig - ein Umstand, den die Gewerkschaft Verdi schon seit Jahren kritisiert.
Milliardeninvestitionen in Deutschland
Amazon investiert zugleich deutlich stärker in Deutschland als früher, 2024 waren es Unternehmensangaben zufolge rund 14 Milliarden Euro und damit zwei Milliarden mehr als 2023. Laut Aussage von Deutschlandchef Rocco Bräuniger bei einer Firmenpräsentation im September soll weiter stark investiert werden.
Damals war von Jobkürzungen noch keine Rede. Die Investitionen fließen zum großen Teil in eine bessere Automatisierung der Logistikabläufe - so werden immer mehr Roboter eingesetzt, die den Menschen Arbeit abnehmen sollen.
Was bedeutet der Black Friday für Amazon, aber auch für die Wirtschaft insgesamt? ZDF-Reporter Frank Bethmann berichtet von der Börse in Frankfurt.
29.11.2024 | 1:03 minDer US-Konzern hat in Deutschland gut 40.000 Beschäftigte an mehr als 100 Standorten, darunter Sortier- und Logistikzentren, Verwaltungsbüros in München und Berlin sowie Entwicklungsstandorte - so wird in Aachen daran getüftelt, dass der Sprachassistent Alexa besser wird und auch deutsche Dialekte gut versteht.
Auch Rechenzentren der Cloud-Sparte AWS (Amazon Web Services) gehören dazu. Personell ging es zuletzt in Deutschland deutlich nach oben, binnen eines Jahres hat das Unternehmen 4.000 Arbeitsplätze aufgebaut.
Mehr zu Amazon
30 Jahre Amazon:Größter Online-Händler muss sich neu erfinden
von Stephanie Barrett