Was der Krieg zwischen Israel und Iran für die Ukraine bedeutet

Krieg in der Ukraine:Schwächt der Nahost-Krieg die Ukraine?

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Generalmajor Freuding ist vor einer Karte der Ukraine zu sehen. Im Hintergrund ist eine startende Rakete zu sehen.

Der Krieg zwischen Israel und Iran könnte auch die Lage in der Ukraine beeinflussen. Wie, erklärt Generalmajor Christian Freuding bei ZDFheute live.

Während sich die Lage in Nahost weiter zuspitzt, intensiviert Russland seine Drohnenangriffe auf die Ukraine. Welche Folgen der Krieg zwischen Israel und Iran für Kiew hat, erklärt Generalmajor Freuding.  
Teheran galt bislang als wichtiger Waffenlieferant Moskaus. Die erneute Eskalation in Nahost - der Krieg zwischen Israel und Iran – wird also auch das Machtverhältnis an der Front in der Ukraine beeinflussen, da sind sich Experten sicher. Waffen, die bisher Putin und seiner Armee zur Verfügung gestellt wurden, werden nun womöglich für den Kampf gegen Israel eingesetzt.  
Die Ukraine wird zwar weiter vom Westen unterstützt, dieser stärkt aber auch Israel im Kampf gegen das iranische Atomprogramm den Rücken. Beim G7-Gipfel in Kananaskis schien der Krieg in der Ukraine deshalb beinahe in den Hintergrund zu geraten – trotz des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Obwohl der Angriffskrieg auf das Land zentrales Diskussionsthema war, wurde nur zum Krieg in Nahost eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht.  
Russlands Präsident Putin erklärte sich unter Voraussetzungen zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sowie mit Bundeskanzler Merz bereit. Gleichzeitig warnte Putin Deutschland davor, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.  
Wie verändert der Krieg in Nahost die Lage in der Ukraine? Wieso intensiviert Russland seine Angriffe gerade jetzt? Wie kann Deutschland die Verteidigung der Ukraine weiter unterstützen? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit Generalmajor Christian Freuding. Aus der Ukraine berichtet ZDF-Reporter Dara Hassandazeh. 

G7: Kein Vorankommen im Ukraine-Krieg 

Besonders für die Ukraine dürften die Erwartungen an den G7-Gipfel nicht erfüllt worden sein. Am Dienstag hatten die USA eine gemeinsame Abschlusserklärung verhindert, in der die Staaten den russischen Krieg in der Ukraine verurteilen wollten. 
Auch der ukrainische Präsident Selenskyj war nach Kanada gereist. Als Gast auf dem G7-Gipfel wollte er unter anderem mit Donald Trump sprechen. Durch die vorzeitige Abreise des US-Präsidenten konnte das Treffen der beiden Staatschefs nicht stattfinden. Neue US-Sanktionen gegen Russland blieben aus.    
So wurde der G7-Gipfel vom Krieg zwischen Israel und dem Iran überschattet. Nur hier konnten die Staaten überraschend eine gemeinsame Erklärung vorlegen.  
Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich dennoch zufrieden mit den Gipfel-Ergebnissen: "Ich gehe mit dem vorsichtigen Optimismus zurück nach Deutschland, dass es auch in Amerika in den nächsten Tagen hier Entscheidungen geben wird, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen."  
Mit Material von dpa, AFP und ZDF.

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