Russlands vermeintliche Sabotage:Anschlagspläne mit Low-Level-Agenten
Drei Ukrainer wurden festgenommen, die offenbar für den Kreml Anschläge auf Gütertransporte verüben sollten. Wie Putin Wegwerfagenten einsetzt, analysiert ZDFheute live.
Spionage, Sabotage, Desinformation: Russlands Krieg wird nicht nur in der Ukraine ausgetragen. Auch in Deutschland gibt es Anschlagsversuche, durchgeführt von "
Wegwerfagenten".
Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst warnen: Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei die Hemmschwelle im Kreml für Aktionen gegen Deutschland gesunken. Eingesetzt wird billiges Personal – so genannte Low-Level-Agenten. Die werden für kleines Geld über Dritte angeworben, sind entbehrlich und ihre Enttarnung wird in Kauf genommen.
Drei solcher mutmaßlichen
Agenten wurden jetzt von der Bundesanwaltschaft festgenommen: Den aus der Ukraine stammenden Männern wird vorgeworfen, von staatlichen Stellen in
Russland den Auftrag zu Brand- und Sprengstoffanschlägen auf den deutschen Gütertransport bekommen zu haben. Kein Einzelfall.
Vergangenes Jahr brannte in einem
DHL-Logistikzentrum in Leipzig ein Container. Auslöser war ein Paket mit Brandsatz mit Zeitzünder. Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz erklärte später, man sei "nur knapp an einem Flugzeugabsturz vorbeigeschrammt". Außerdem gibt es immer wieder Berichte von
Drohnenüberflügen über militärischem Gelände oder von Cyberangriffen auf Behörden und Unternehmen.
Was weiß man über die Low-Level-Agenten und wie setzt Putin sie zu seinen Zwecken ein? Wie gut ist Deutschland vor russischer Sabotage geschützt? Darüber spricht Jessica Zahedi bei ZDFheute live mit Geheimdienst-Experte Hans-Jakob Schindler.
Was bisher bekannt ist
In den vergangenen Tagen wurden drei Ukrainer in Konstanz, Köln und der Schweiz festgenommen. Die Männer stehen im dringenden Verdacht, als Agenten für Russland zu Sabotagezwecken gearbeitet zu haben. Den drei Tatverdächtigen wird vorgeworfen, sich spätestens Ende März 2025 zu schweren Brand- und Sprengstoffanschlägen bereit erklärt haben.
Den Auftrag sollen die Männer über Mittelsmänner erhalten haben, die mutmaßlich im Auftrag russischer Stellen aktiv waren. Von Deutschland aus sollten die Beschuldigten Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden, die sich beim Transport entzünden würden. Zum Auskundschaften von Transportwegen soll einer der Verdächtigen Ende März Testpakete mit GPS-Trackern verschickt haben.
Mit Material von BfV, GBA und ZDF.