Krieg in Nahost: Wird Putin dadurch gestärkt oder geschwächt?

Russische Partnerschaft mit Iran:Was der Nahostkrieg für Putin bedeutet

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Vladimir Putin vor einem Bild eines Raketenangriffs

Iran ist einer von Russlands wichtigsten Verbündeten und wird durch Israels Luftangriffe massiv getroffen. ZDFheute live ordnet ein, ob der Nahostkrieg Putin stärkt oder schwächt.

Krieg in Nahost: Wird Putin dadurch gestärkt oder geschwächt?

Mit Iran hat Israel einen von Russlands wichtigsten Verbündeten angegriffen. Für Moskau ist das Regime in Teheran ein wichtiger Waffenlieferant im Krieg gegen die Ukraine. Sollte Iran als Partner ausfallen, hätte das auch für Folgen für Putin.
Gleichzeitig könnte Moskau von der Eskalation in Nahost auch profitieren. So hat der Krieg bereits jetzt den Ölpreis auf dem Weltmarkt stark ansteigen lassen. Eine Situation, die noch dramatischer werden könnte, sollte Iran wie angedroht die Straße von Hormus, eine bedeutende Schiffspassage, blockieren. Für Russland sind die steigendenden Ölpreise eine wirtschaftliche Chance, da damit auch der Wert der eigenen Öl-Reserven enorm steigt.
Außerdem bieten sich durch den Konflikt potenziell auch neue diplomatische Möglichkeiten für Putin. Er selbst hat sich als enger Verbündeter Irans bereits als möglicher Vermittler ins Spiel gebracht. Die EU lehnt diesen Vorschlag entschlossen ab. US-Präsident Trump zeigte sich nach einem Telefonat mit Russlands Staatschef hingegen offen für die Idee.
Ist die Regierung in Moskau durch die Eskalation in Nahost gestärkt oder geschwächt? ZDFheute live spricht darüber mit den ZDF-Korrespondenten in Moskau und beim G7-Gipfel in Kanada sowie mit Politikwissenschaftler Maximilian Terhalle.

Israels Angriff auf Iran

In der Nacht auf den 13.06. startete das israelische Militär einen Großangriff auf Iran. Ziel waren Atomanlagen im Westen des Landes und hochrangige Militärs und Atomwissenschaftler. Iran reagierte zunächst mit Drohnen- und später mit Raketenangriffen.
Irans Außenminister Abbas Araghtschi wertet den Angriff Israels als Kriegserklärung und kündigte einen entschlossenen Gegenschlag an. Das geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte, Israel müsse mit "einer harten Bestrafung" rechnen.
Israels Außenminister Katz nannte die Angriffe einen "Präventivschlag". Ein solcher Militärschlag zur Selbstverteidigung ist völkerrechtlich zulässig, wenn ein Angriff unmittelbar bevorsteht. Wie nah ein Angriff sein muss, um einen Präventivschlag zu rechtfertigen, ist dabei umstritten. Das israelische Militär geht davon aus, dass Iran dem Besitz einer Atombombe zuletzt näher gekommen sei.
Quelle: ZDF

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