Zimmerpflanzen überwintern

Zimmerpflanzen überwintern

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Orchidee
Im Winter beträgt das verfügbare Licht nur etwa ein Viertel der Lichtmenge des Sommers: Die Tage sind kurz und die Sonne hat nur noch die halbe Kraft. Daher sollten die Pflanzen im Winter einen möglichst hellen Platz bekommen, ruhig auch mit Mittagssonne. Ab Ende Februar sollte sie dann langsam wieder auf den bewährten Platz zurückgestellt werden.

Alternativ kann man auch mit Zusatzlicht arbeiten, das aber nur mit speziellem Wachstumslicht und auch nur zwei bis drei Stunden morgens vor Sonnenaufgang und abends nach Sonnenuntergang. Die meisten Zimmerpflanzen sollten nicht mehr als zwei Meter von einem Südfenster entfernt stehen, auch wenn sie als schattenverträglich deklariert sind.


Richtiges Gießen


In der Regel benötigen die Pflanzen im Winter weniger Wasser, da sie kühler stehen. Stehen sie aber auf der Heizung, benötigen sie mehr Wasser. Außerdem spielt die Blattmasse eine Rolle – der Wasserbedarf ist individuell. Elmar Mai rät, die Pflanzen nach Möglichkeit nicht von oben zu gießen, sondern ihnen Zeit zu geben, das Wasser von unten über den Untersetzer hochzuziehen: „Das hat den Vorteil, dass die Wurzeln besser wachsen, weil zuerst der Teil Wasser kriegt, der es am dringendsten braucht. Außerdem erhöht diese Technik die Luftfeuchtigkeit. Achten Sie aber darauf, dass kein Wasser im Untersetzer stehen bleibt, sondern alles innerhalb von zehn Minuten aufgesaugt wird.“

Hinzu kommt die Qualität des Gießwassers – Regenwasser ist ideal. Wo kein weiches Wasser verfügbar ist, muss man entweder kalkverträgliche Pflanzen anschaffen oder das Wasser enthärten. Schon abgekochtes und danach abgekühltes Wasser verliert einen Teil seiner Kalkfracht. „Gießwasser sollte ohnehin abgestanden sein, also mindestens einen halben Tag lang in der Kanne ruhen“, erklärt Elmar Mai

  • zu trockene Luft, die beispielsweise zu trockenen Blattspitzen führt
  • zu unregelmäßiges Gießen
  • zu viel Wasser: Ballenfeuchte führt vor allem im Winter, wenn die Pflanzen kühl stehen, zu Fäulnis.
  • zu wenig Licht
  • falscher Standort: Pflanzen, die nicht standortgerecht stehen, sind anfällig für Schädlinge – besonders Kübelpflanzen, die im Sommer draußen stehen und hereingeholt werden.
  • zu viel Dünger: Pflanzen sollten im Winter am Wachsen gehindert werden.
  • Zugluft

Pflegeleichte Zimmerpflanzen

Zu den besonders pflegeleichten Pflanzen gehören erstaunlicherweise eine ganze Reihe –aber nicht alle – Orchideen. Sie sind im Sommer am Naturstandort an heiße und exponierte Standorte angepasst und vertragen so auch die trockene Zimmerluft recht gut. In ihrer Heimat machen sie allerdings eine Ruhezeit durch. Konsequenz für die Fensterbank: „Gelegentliches ‚Trockenfallen‘ schadet ihnen nicht, als Aufsitzerpflanzen sind sie sowieso äußerst genügsam. Moderne Züchtungen der Oncidien und Odontoglossum vertragen zudem auch die kühleren Fensterbänke ohne Probleme“, erklärt Pflanzenexperte Elmar Mai.

Für „Gießfaule“ empfiehlt Mai südafrikanische Sukkulenten, die wie Haworthien oder Gasterien in der Savanne angesiedelt sind. In der Savanne ist die Luft trocken, ebenso wie in geheizten Räumen. Der Düngerbedarf ist mäßig und die meist kleinen Pflanzen passen auch auf schmale Fensterbänke.

Ebenfalls pflegeleicht sind alteingesessene Arten wie die Wachsblume oder diverse Sorten der Drachenbäume und Flamingoblumen. Auch ihnen macht gelegentliches Trockenfallen, geringe Luftfeuchte oder Düngermangel nicht viel aus. Ein weiterer Tipp von Elmar Mai sind Bromelien: „Sie kommen mit einem Wasservorrat in den Trichtern oft über mehr als eine Woche aus und regeln ihr Kleinklima selbst.“

Zimmerpflanzen wachsen nur, wenn sie sich an ihrem Standort wohlfühlen:

1. Hell, kühl, trocken: z.B. Kakteen (am Fenster ohne Heizung)
2. Hell, warm, trocken: z.B. Orchideen
3. Dunkel, warm, feucht: z.B. Marantha
4. Dunkel, kühl, feucht: z.B. diverse Farnarten

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