Schritt für Schritt zum Ziel - Laufen für Anfänger
Schritt für Schritt zum Ziel
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Joggen gilt als Volkssport und viele haben dabei auch Ziele: sei es ein Volkslauf oder gleich ein Marathon. Europameister und Laufexperte Jan Fitschen erklärt, worauf es ankommt.
Nicht nur Profi-Sportler haben große Ziele vor Augen, sondern auch Hobbysportler und Anfänger. Als Anfänger sollte man sich dem großen Ziel schrittweise nähern und nicht gleich in die Vollen gehen. Jan Fitschen schlägt vor: „Der Anfänger sollte sich als ‚Großes Ziel‘ erst einmal einen 10-Kilometer-Volkslauf vornehmen.“ Das Training für dieses Ziel ist für die Gesundheit sehr gut und das Trainingspensum, um dieses Ziel zu erreichen, hält sich im Rahmen.
Vorbereitung auf einen Volkslauf
„Um einen 10-Kilometer-Volkslauf gut zu überstehen, sollte man ein halbes Jahr Zeit in die Trainingsvorbereitung stecken“, empfiehlt Fitschen. Bei einem Halbmarathon setzt der Laufexperte schon eher ein Jahr Vorbereitung an.
Manche Läufer können sehr gut alleine trainieren, aber für viele ist das Laufen mit anderen sehr sinnvoll. Es schafft Verbindlichkeit und Motivation. Man sollte auf jeden Fall das Training mit anderen ausprobieren. Gleichgesinnte findet man im Internet oder über Krankenkassen und Sportvereine.
Distanzen von einem bis zwei Kilometern in zwei bis drei Einheiten pro Woche sind zum Beginn der Vorbereitung vollkommen ausreichend. Nach drei bis vier Wochen sollte man sich schon erheblich verbessert haben. „Dann kann man die Längen individuell auf fünf bis zehn Kilometer steigern. Dafür gilt als Grundregel: Laufen ohne zu schnaufen. Man sollte sich noch unterhalten können“, so Fitschen.
Hat man gemäß dieser Grundregel zwei bis drei Wochen die 10-Kilometer-Distanz gelaufen, sollte man Tempowechsel einbauen. Jan Fitschen empfiehlt dann folgendes Trainingsprogramm:
Dreimal pro Woche laufen aufgeteilt in einmal schnellerer Dauerlauf, einmal langsamer Dauerlauf, einmal Intervalltraining (zehn Minuten einlaufen und dann fünfmal je zwei Minuten betont zügig, eine Minute locker)
Motivierend sind konkrete Ziele, wie beispielsweise Firmenläufe oder Sommerläufe. Lauftage festlegen oder eigene Erfolge aufschreiben, sowie mit einem Partner gemeinsam laufen, wirken ebenfalls motivierend. "Das Training mit anderen sollte man auf jeden Fall ausprobieren, es schafft Verbindlichkeit und Motivation", rät Jan Fitschen. Musik dagegen sei Typsache. "Für manche ein großer Motivationsfaktor, für andere nicht", weiß der Laufexperte.
Laufeinsteiger haben oft eine zu hohe Erwartungshaltung. Sie sollten sich nicht mit zu schnellem Laufen überfordern. Des Weiteren ist es schwieriger in der Laufroutine zu bleiben, wenn man keine Ziele hat oder sich mit anderen Personen vergleicht. „Jeder muss sein eigenes ‚Wohlfühltempo‘ finden“, so der ehemalige Langstreckenläufer.
Die Schuhe sind am wichtigsten. Sie sollten passend zu dem eigenen Laufstil, der Größe und dem Gewicht gekauft werden. Beratung, um den richtigen Schuh zu finden, erhält man in einem Lauffachgeschäft. Dort sollte man die Schuhe anprobieren und in ihnen Probe laufen. Für untrainierte Einsteiger reicht ein Allrounder-Laufschuh meist aus.