Merz kämpft bei Rede in Synagoge mit den Tränen

Wiedereröffnung von Synagoge:Merz kämpft bei Rede mit den Tränen

|

Merz zeigte sich bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße emotional. Während seiner Rede, in der er an die Verbrechen der Nazis erinnerte, kämpfte er mit den Tränen.

Merz steht am Rednerpult in der Synagoge, sein Gesichtsausdruck ist bewegt.

Die Szene im Video

15.09.2025 | 0:43 min

Merz sei entsetzt darüber, dass Antisemitismus in Deutschland wieder aufgeflammt sei. "Ich möchte Ihnen sagen, wie sehr mich das beschämt: als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, aber auch als Deutscher, als Kind der Nachkriegsgeneration, als Kind, das aufgewachsen ist mit dem "Nie wieder" als Auftrag, als Pflicht, als Versprechen", sagte Merz.

"Wir haben in Politik und Gesellschaft zu lange die Augen davor verschlossen, dass von den Menschen, die in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, ein beachtlicher Teil in Herkunftsländern sozialisiert wurde, in denen Antisemitismus geradezu Staatsdoktrin ist, Israelhass schon Kindern vermittelt wird."

Er wünsche sich, "dass jüdisches Leben in Deutschland eines Tages wieder ohne Polizeischutz auskommt. Wir dürfen uns daran nicht gewöhnen, dass dies nun schon seit Jahrzehnten offenbar notwendig ist", sagte Merz und betonte: "Ich sage von dieser Stelle aus deshalb jeder Form des alten und des neuen Antisemitismus in Deutschland namens der gesamten Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland den Kampf an."

München Reichenbachstraße
:Wiedergeburt einer fast vergessenen Synagoge

Aus den Augen, aus dem Sinn - so wäre es der Synagoge in der Münchener Reichenbachstraße fast ergangen. Nun wird das von den Nazis verwüstete Gotteshaus wieder eingeweiht.
von Jutta Sonnewald
Rachel Salamander besuchte schon in den 50er Jahren die Reichenbachsynagoge. Auch dank ihres Engagements kann das Gotteshaus nun wieder eröffnen.
Quelle: ZDF, dpa