Corona-Tod im Altenheim

Abgeschottet und allein gelassen

von Jörg Göbel, Michael Haselrieder und Julian Prahl
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Pflege im Altenheim (Archiv)

Im Zusammenhang mit Corona ist in Deutschland fast die Hälfte aller Toten im Umfeld von Altenheimen gestorben – darunter vor allem Bewohner, aber auch Pflegekräfte und Betreuer.

Seit Beginn der Pandemie ist klar, dass diese Einrichtungen einerseits besonderen Schutz benötigen und andererseits extreme Belastungen aushalten müssen. So sollen vor allem regelmäßige Tests für Pflegekräfte - also auch dann, wenn die Mitarbeiter keine Symptome haben – für mehr Sicherheit sorgen. Doch aktuell zeigt sich, die Forderungen der Politik sind mit vielen Kann- oder Soll-Verordnungen hinterlegt. So gibt es Pflegekräfte, die während der gesamten Corona-Pandemie nicht ein einziges Mal getestet wurden.

Tausende betroffene Angehörige haben sich in den vergangenen Monaten an die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA-Pflegeschutzbund) gewandt und über die Abschottung ihrer Angehörigen geklagt. Dem BIVA-Pflegeschutzbund liegen nach eigenen Angaben zahlreiche Berichte über gehäufte Pflegemängel vor wie etwa Gewichtsabnahmen, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, Druckgeschwüre. In einem aktuellen Positionspapier fordert der Verband mehr Transparenz, Kontrollen und Pflicht-Tests für die Pflegebranche: "Ein halbes Jahr Corona im Pflegeheim - Was uns die Krise lehrt"

Thema: Corona-Krise