ZDF-Doku "Biathlon Nation":Zweifel statt Selbstvertrauen: Männer brauchen Rückenwind
von Lars Becker
Spektakuläre Einblicke hinter die Kulissen der deutschen Skijäger bietet die fünfteilige ZDF-Doku "Biathlon Nation - Ein Team. Eine Mission." In Folge 3 geht es um die Männer.
Teil 3 der ZDF-sportstudio-Doku "Biathlon Nation - Ein Team. Eine Mission" dreht sich um das Männerteam.
26.11.2025 | 33:46 minZwischen Schießproblemen, Turbulenzen und Podest-Erfolgen: Die deutschen Biathlon-Männer haben im vergangenen Winter eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Was sich im Team dabei im ersten Teil der Saison hinter den Kulissen abgespielt hat, zeichnet die dritte Folge der ZDF-sportstudio-Doku "Biathlon Nation - Ein Team. Eine Mission" nach.
Die Serie bietet einen intimen Blick hinter die Kulissen des Winters 2024/2025, der mit dem Gesamtweltcup-Sieg von Franziska Preuß so spektakulär endete.
Horn räumt Selbstzweifel ein
Das deutsche Publikum erlebt seine Biathlon-Stars so nah und privat wie nie. Philipp Horn zum Beispiel räumt nach seinem missglückten Auftritt beim Heim-Weltcup in Oberhof Selbstzweifel ein.
"Es passiert viel im Kopf, Selbstvertrauen ist ein Riesenthema", erzählt Horn. Im Fernsehen sehe alles mit Siegen und Podestplätzen schön aus, aber in der Realität gäbe es auch eine andere Seite der Medaille:
Leistungsdruck, Nervosität, Versagensängste - das ist nicht nur Spiel und Spaß, sondern ein Job. Und wenn Du nicht performst, bist du den Job los.
Philipp Horn
Die fünfteilige "sportstudio"-Dokuserie "Biathlon Nation - Ein Team. Eine Mission" ist seit 26. November 2025 im Streamingportal des ZDF abrufbar.
Im Anschluss an die "sportstudio live"-Übertragungen vom Biathlon-Weltcup in Östersund sind die ersten drei Folgen im ZDF-Programm an folgenden Tagen zu sehen:
- Dienstag, 2. Dezember 2025, 17:25 Uhr
- Mittwoch, 3. Dezember 2025, 17:30 Uhr
- Freitag, 5. Dezember 2025, 17:25 Uhr
Druck gehört zum Sport
Weltmeisterin Franziska Preuß meint dazu ganz professionell, dass dieser Druck zum Sport dazu gehöre: "Damit muss man umgehen können."
Philipp Horn wird in der ZDF-Doku dabei gezeigt, wie er im Privatleben den Ausgleich zum immensen Stress zu finden versucht. Der Top-Biathlet hat gemeinsam mit seiner Frau Antonia ein altes Haus gekauft, das die beiden zu einer Sportlerunterkunft umbauen wollen.
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29.11.2025 | 1:45 min"Ich bin 30, meine sportliche Karriere wird nicht mehr ewig gehen. Ich will mir neben dem Sport etwas für die Zukunft aufbauen", sagt Horn, fügt aber hinzu: "Die nächsten Jahre bin ich noch zu 100 Prozent Sportler." Allerdings einer, dessen Selbstvertrauen vor allem am Schießstand wie beim gesamten deutschen Männer-Team bis auf Justus Strelow auf tönernen Füßen steht.
Bitterling versucht Verunsicherung zu nehmen
"25.000 Zuschauer - das kann der Schub sein, um entscheidende Sekunden herauszuholen, aber auch zur Belastung werden, wenn ich nicht richtig damit umgehe", sagt der deutsche Sportdirektor Felix Bitterling mit Blick auf die Heim-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding dazu. Die Führungsfigur des Verbandes ist im Film immer wieder dabei zu sehen, wie sie versucht, den verunsicherten deutschen Männern Selbstvertrauen einzuimpfen.
Bitterling weist sein Team darauf hin, welche Entbehrungen die Fans auf sich nehmen, um einmal ihre deutschen Stars live zu sehen: "Sie haben vielleicht ein Netto-Einkommen von 2.200 Euro und legen 1.600 Euro auf den Tisch. Ich finde das ziemlich geil." Wie groß der Erfolgsdruck ist, zeigt sich an der unbändigen Erleichterung nach dem dritten Platz der deutschen Staffel vor grandioser Kulisse in Ruhpolding.
Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer hat den ersten Podestplatz in dieser Saison klargemacht. Hinter Frankreich und Schweden wurde das Quartett Dritter.
17.01.2025 | 0:35 minAuch Danilo Riethmüller schafft es beim Weltcup in Frankreich erstmals aufs Podest. Tage danach kann er den Erfolg nicht fassen: "Ich habe die Medaille auf den Küchentisch gelegt. Doch, es ist wahr!" Riethmüller wird gezeigt, wie er Entspannung als Jäger mit Hund allein im Wald findet. Doch auch er findet nicht zu konstanten Topleistungen und patzt häufig am Schießstand.
Uros wird durch Reiter ersetzt
"Das ist kein Grund, dass ihr an Euch zweifelt. Wir haben Biathlon nicht verlernt", sagt Bitterling in der ZDF-Doku fast beschwörend zum deutschen Männer-Team. Doch die Probleme werden nur in einzelnen Rennen bewältigt. Schon vor Saisonende gibt Uros Velepec seinen Bundestrainer-Posten auf und wird durch Tobias Reiter ersetzt.
Der war nach seinem Amtsantritt vor allem über eins überrascht: "Die Jungs haben sich vor allem darüber unterhalten, wie gut andere Nationen sind. Es war kaum Selbstvertrauen zu spüren." Der Auftakt in diesen Winter macht Hoffnung auf Besserung: Im ersten Staffel-Rennen überzeugen Riethmüller, Horn und Philipp Nawrath auch am Schießstand und stürmen nach starker Aufholjagd auf Platz vier.
Zweierbob-Pilot Lochner gewinnt Hundertstelduell gegen Friedrich, Kombinierer Schmid wird erneut Zweiter. Die Biathleten starten mit Platz vier, DSV-Adler Wellinger wird Siebter.
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