Skispringen: Keine Disqualifikation nach Anzugskandal

Anzugskandal bei Ski-WM:Lindvik und Forfang nicht disqualifiziert

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Im Skandal um manipulierte Skisprung-Anzüge bei der Nordischen Ski-WM ist ein Urteil gefallen. Marius Lindvik und Johann André Forfang werden nicht disqualifiziert.

Johann André Forfang (links) und Marius Lindvik aus Norwegen posieren nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Mannschaftsskispringen von der Großschanze bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim.

Johann André Forfang (links) und Marius Lindvik aus Norwegen, hier nach dem Gewinn von Bronze im Teamspringen, dürfen ihre WM-Medaillen behalten.

Quelle: AP

Im Manipulationsskandal um Norwegens Skispringer sind die beiden Top-Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang zu einer Sperre von drei Monaten verurteilt worden. Darauf verständigte sich der Weltverband Fis mit seiner Ethikkommission FEC. Die Athleten akzeptierten bereits die Sanktionen. Von einer nachträglichen Disqualifikation, von der Andreas Wellinger als WM-Zweiter von der Normalschanze hinter Lindvik profitiert hätte, ist indes keine Rede.

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Beim Weltcup-Start wieder dabei

Von der dreimonatigen Sperre soll die bereits verbüßte Zeit abgezogen werden. Lindvik und Forfang waren nach dem WM-Skandal bereits rund drei Wochen suspendiert worden. Die Sperre greift ab dem 23. August, beim Weltcupstart im norwegischen Lillehammer (20. bis 23. November) ist das Duo daher wieder dabei. Lediglich den Sommer Grand Prix verpassen die Springer. Außerdem wurden nun Geldstrafen in Höhe von 2.000 Schweizer Franken verhängt.

Die Titelkämpfe Ende Februar und Anfang März waren von dem Eklat um manipulierte Anzüge überschattet worden. Auf anonym gefilmten und veröffentlichten Videos war zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. Es wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität beim Flieger in der Luft sorgen soll.

Urteil gegen Trainer steht noch aus

Noch während der WM wurden drei Betreuer und fünf Springer vorläufig suspendiert. Nach den Untersuchungen des unabhängigen Ethik-Büros - in fünf Monaten wurden 38 Zeugen befragt und 88 Beweisstücke gesichtet - sind von den Sportlern nur noch Weltmeister Lindvik und Team-Olympiasieger Johann André Forfang übriggeblieben. Beide stimmten nun zu, dass sie die nächtlichen Anpassungen hätten prüfen und Fragen dazu stellen sollen. Ihnen wird allerdings kein tatsächliches Wissen um die Manipulationen vorgeworfen.

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Offen ist noch, wie bei den Verantwortlichen geurteilt wird. Der norwegische Sender TV2 hatte zuletzt gemeldet, dass gegen die Cheftrainer Magnus Brevig und zwei Assistenten 18-monatige Sperren angestrebt würden. Lindvik hatte auf der Normalschanze Gold vor Wellinger gewonnen. Außerdem gewannen er und Forfang Medaillen mit dem Team sowie der Mixed-Auswahl.

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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa, sid
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