Olympia 2014: Biathlon-Staffel bekommt nachträglich Gold

Dopingfall bei Olympia 2014:Biathlon-Staffel bekommt nachträglich Gold

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Wegen eines Dopingfalls im russischen Biathlon-Team bei den Olympischen Winterspielen 2014 bekommt die deutsche Männer-Staffel nachträglich Gold. Das gab das IOC bekannt.

Die deutsche Biathlon-Staffel auf dem Podest während der olympischen Winterspiele 2014

Nachträglich mit olympischem Gold belohnt: Die deutsche Biathlon-Staffel von 2014

Quelle: dpa | epa / babani, armando

Die deutschen Ex-Biathleten Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp sind Staffel-Olympiasieger von Sotschi 2014. Mehr als elfeinhalb Jahre nach dem Rennen bei den vom russischen Staatsdoping überschatteten Winterspielen bekommt das Quartett nachträglich die Goldmedaille von den disqualifizierten Russen zugesprochen.

Das teilte das Internationale Olympische Komitee am Freitag nach der Sitzung des Exekutivkomitees mit. Silber geht an Österreich und Bronze an Norwegen.

Russe Ustjugow war gedopt

Am 22. Februar 2014 hatte Schlussläufer Schempp in einem packenden Finale gegen Anton Schipulin um 3,5 Sekunden den Kürzeren gezogen. Doch weil der Russe Jewgeni Ustjugow später des Dopings überführt wurde und nach seiner rückwirkenden Sperre mit seinen Einsprüchen vor allen gerichtlichen Instanzen scheiterte, rückt nun Deutschland auf den Goldrang. 

Damit endet das jahrelange Warten für die Deutschen. "Ich freue mich, dass das jetzt wirklich vom Tisch und beendet ist. Und ich kann mich auf eine neue Medaille mit einer neuen Farbe freuen. Auch nach elf Jahren ist es richtig, dass ein anderer nachrückt, wenn jemand unfair spielt", hatte Lesser bereits im Mai gesagt. 

Die Deutsche Franziska Preuß gewann am Sonntag den Gesamtweltcup beim Weltcup am Holmenkollen.

Franziska Preuß hat ihre herausragende Saison mit dem Gewinn des Gesamtweltcups gekrönt. Beim Massenstart in Oslo feierte die 31-Jährige ihren vierten Saisonsieg.

23.03.2025 | 0:59 min

Einsprüche Ustjugows abgelehnt

Damals hatte das Schweizer Bundesgericht zwei Einsprüche Ustjugows gegen Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofes CAS über seine Dopingsperre sowie die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse abgelehnt. Es war die letzte rechtliche Möglichkeit für ihn gewesen. 

Danach wurden alle Ergebnisse Ustjugows zwischen dem 24. Januar 2010 bis zum Ende der Saison 2013/2014 gestrichen. Die IOC-Entscheidung zur Neuvergabe der Medaillen war dann Formsache.

Neben dem Staffelgold von Sotschi hatte Ustjugow bei den Winterspielen in Vancouver 2010 noch Gold im Massenstart und Bronze mit der Staffel gewonnen, bei der WM 2011 zwei Silbermedaillen. Auch die hat er nun verloren.

Zeremonie bei Olympia?

Lesser und seine Staffelkollegen hatten bereits vor einigen Monaten ihre Silbermedaillen an den Deutschen Olympischen Sportbund zurückgeschickt. Arnd Peiffer würde sich wie Lesser auf eine Medaillenübergabe bei den Winterspielen im kommenden Jahr in Italien freuen, am besten im Biathlon-Stadion von Antholz.

Diese Option wird das IOC in Absprache mit den Organisatoren vor Ort und dem Biathlon-Weltverband IBU anbieten.  Die IBU geht davon aus, dass die Russen im Zuge des Skandals um Staatsdoping bei den Heimspielen in Sotschi 2014 Daten im Moskauer Kontrolllabor manipuliert haben. Zudem waren bei Ustjugow Anomalien in seinem biologischen Blutpass gefunden worden.

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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa