Pro-Palästinenser stören im Ziel: Vuelta-Etappe abgebrochen

Pro-Palästinenser stören im Ziel:Wegen Protesten: Vuelta-Etappe abgebrochen

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Weil pro-palästinensische Demonstranten im Zielbereich stören, kann die elfte Etappe der Vuelta nicht zu Ende gefahren werden. Eine Zeitwertung gibt's, aber keinen Sieger.

Personen, die hinter der Absperrung stehen, halten im Zielbereich der 11. Vuelta-Etappe Palästina-Flaggen über die Strecke. Davor stehen Polizisten.

In Bilbao gibt es Chaos im Zielbereich der Spanien-Rundfahrt.

Quelle: AP Photo/Miguel Oses

Bei der Spanien-Rundfahrt der Radprofis haben die bisher heftigsten Eingriffe von pro-palästinensischen Demonstranten für Chaos und ein unplanmäßiges Ende der elften Etappe gesorgt. Weil sich im Zielbereich in Bilbao viele Menschen mit teils riesigen Palästina-Flaggen an den Barrieren versammelt hatten und auf die Strecke drängten, sahen die Organisatoren die Sicherheit der Fahrer nicht gewährleistet.

Zeit-Wertung drei Kilometer vor Etappen-Ende

Somit wurden auf der bis dahin packenden elften Etappe die Zeitabstände drei Kilometer vor dem Ziel gewertet. Zu diesem Zeitpunkt lagen der Brite Tom Pidcock und der Gesamt-Erste Jonas Vingegaard aus Dänemark mit rund zehn Sekunden Vorsprung in Führung.

Menschen, die für Frieden in Palästina und Gaza demonstrieren. Sie halten Banner und die Palästina-Flagge hoch.

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03.09.2025 | 1:44 min

Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten an dieser Stelle gewertet, so dass Vingegaard seine Führung ausbauen konnte. Einen offiziellen Tagessieger des Teilstücks mit Start und Ziel in der baskischen Metropole sowie sieben Bergwertungen der 2. und 3. Kategorie gab es jedoch nicht.

"Es ist eine große Schande. Ich hätte die Etappe gewinnen können. Die Polizei hat einen guten Job gemacht", sagte Jonas Vingegaard beim TV-Sender "Eurosport".

Als wir das erste Mal die Ziellinie passiert haben, haben wir schon gesehen, was da los ist.

Jonas Vingegaard, Führender im Gesamtklassement

Team Israel-Premier Tech bleibt bei Vuelta

Schon in der neutralen Phase vor dem scharfen Start hatte die Polizei Demonstrierende von der Straße entfernen müssen. An einem der Anstiege waren dann Aktivisten mit einem großen Plakat auf die Straße getreten.

Das Team Israel-Premier Tech hat die Eskalation der Proteste deutlich kritisiert, will seine Teilnahme an der Vuelta aber fortsetzen. "Als professionelles Radsport-Team bleiben wir dem Rennfahren bei der Vuelta a Espana verpflichtet. Jedes andere Handeln würde einen gefährlichen Präzedenzfall im Radsport schaffen, nicht nur für Israel-Premier Tech sondern für alle Teams", hieß es in einem Statement.

Demonstrationen zielen auf israelisches Team

Im bisherigen Verlauf der Vuelta hatte es wiederholte Proteste gegeben, die teils für gefährliche Situationen gesorgt hatten. Beim Mannschaftszeitfahren stellten sich Demonstranten dem heranrasenden Team Israel-Premier Tech entgegen.

Am Dienstag war es während der Etappe zu einem von Aktivisten ausgelösten Sturz gekommen. Bei den kommenden Bergetappen im Baskenland sind erneute heftige Proteste zu befürchten.

Quelle: SID

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