Klemet über Knockout-Sprint: "Es braucht die richtige Taktik"
Interview
Schwimmer über Knockout-Sprint:Klemet: "Es braucht die richtige Taktik"
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Am 11. Juli beginnt in Singapur die Schwimm-WM. Dabei erlebt der Knockout-Sprint seine Premiere. Lea Boy und Oliver Klemet sprechen im Interview über die neue Disziplin.
Im Freiwasser kommt es auf die richtige Taktik an, weiß Oliver Klemet.
Quelle: Imago
ZDFheute: Wie kommt die neue Disziplin im Team und bei den Zuschauern an?
LeaBoy: Freiwasser ist generell schon eine Qual. Wenn man bedenkt: Es gab die 25 Kilometer, dann die zehn und auch noch eine Staffel - das ist schon nicht ohne. Deshalb ist dieses Rennen mal eine ganz coole Abwechslung. Für die Zuschauer ist es weniger langwierig, da das Rennen ja nur insgesamt maximal eine halbe Stunde dauert, mit Pause. Und auch für uns Sportler ist es mal was Neues und Interessantes.
Oliver Klemet: Warum es diese Disziplin jetzt überhaupt gibt, ist die Tatsache, dass die 25 Kilometer abgesägt wurden. Es hieß, der Sprint sei sehenswerter und spannender. Für alle Beteiligten, sowohl die Fans, als auch die Sportler selbst.
Lea Boy
Quelle: Reuters
25 Jahre
schwimmt beim SC Magdeburg
auf das Freiwasser spezialisiert
Erfolge: Zweifache Weltmeisterin mit der Freiwasserstaffel und Vizeweltmeisterin über 25 Kilometer
ZDFheute: Hat sich die Vorbereitung geändert?
Klemet: Beim Weltcup in Ibiza sind wir einen Tag davor noch die zehn Kilometer geschwommen. Dementsprechend hat man sich da nicht großartig auf den Knockout-Sprint vorbereitet, sondern hat es als Teil des Weltcups angesehen. Außerdem schwimme ich ja auch im Becken die 400, 800 und 1.500 Meter - und das ähnelt von der Vorbereitung her schon sehr dem Knockout-Sprint, bei dem man 500, 1.000 und 1.500 Meter schwimmen muss.
Bei der Schwimm-WM in Singapur feiert der Knockout-Sprint Premiere. Wissenwertes zu dieser neuen Disziplin.
von Zoe Kapoor
ZDFheute: Was steht beim Sprint besonders im Fokus?
Boy: Den Überblick über das gesamte Feld zu haben, ist schon sehr vorteilhaft. Es gibt auch immer eine kleinere Nation, bei der man weiß, dass die vielleicht nicht zu 100 Prozent in die nächste Runde kommen. Und dann geht es nur noch ums Zählen. Ich habe immer sehr gut den Überblick, wer hinter, neben oder vor mir ist.
Klemet: Taktik ist hier schon sehr wichtig. Man muss bedenken, dass man im Freiwasser mehr Platz hat und oft mehrere Schwimmer gleichzeitig im Ziel anschlagen. Da landet man schnell auf den hinteren Plätzen. Daher versuche ich, schon in den ersten beiden Runden weit vorne zu schwimmen, um mir einen guten Startplatz für die nächste Runde zu sichern.
23 Jahre alt
trainiert beim SC Magdeburg
schwimmt im Freiwasser und im Becken
Erfolge: 2022 Weltmeister mit der 4x1,5-km-Staffel und 2024 Olympia-Silber über zehn Kilometer
ZDFheute: Wie sehen Sie ihre Medaillenchancen?
Klemet: Da ich mehr als eine Disziplin schwimme, ist hoffentlich auch mehr als eine Medaille drin. Fingers crossed.
Boy: Warum sollte man bei so etwas mitmachen, wenn man nicht gewinnen will? Die WM ist aber trotzdem noch was anderes als der Weltcup, da von jeder Nation die Besten dabei sind. Aber das Ziel ist trotzdem eine Medaille. Doch ich finde, alles in den Top-Acht ist auch noch okay.