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Werben um Austragung:Olympia: München und NRW trommeln
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Olympische Spiele sollen wieder in München stattfinden - dafür wirbt Ministerpräsident Söder. Aber auch in NRW bringt sich die Politik selbstbewusst in Stellung.
Markus Söder und Dieter Reiter hatten an einen historischen Ort geladen, um ihrer Olympia-Vision Nachdruck zu verleihen. Im Olympiastadion von 1972 stellten der Ministerpräsident (CSU) und der Münchner Oberbürgermeister (SPD) das Konzept für eine bayerische Bewerbung vor - mit dem üblichen weiß-blauen Selbstbewusstsein.
Söder: Werden viel Ehre bekommen
"Wir finden, die Olympischen Spiele sollten in München sein", befand Söder im typischen "Mia san mia"-Stil: "Bayern gibt heute Rückendeckung für die Bewerbung Münchens, wir halten es für eine exzellente Bewerbung", lobte der Ministerpräsident. "Wir werden Deutschland nicht blamieren - im Gegenteil. Wir werden ein gutes Bild abgeben und viel Ehre bekommen."
Ich mache alles, was Olympia nützt und in München erlaubt ist.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
"Isar sauberer als die Seine"
Söder weiter: "Wir machen ein starkes Angebot für nachhaltige, gute und sympathische Spiele in Bayern. Wir müssen nicht alles neu machen, wir haben fast alles da." Der Ministerpräsident verwies dabei unter anderem auf Pluspunkte wie die bereits bestehenden Sportstätten von Olympia 1972 und die Infrastruktur. Und er feixte mit Blick auf die vergangenen Sommerspiele 2024 in Paris: "Wenn es gewollt ist, stellen wir auch die Isar zur Verfügung, die ist auf jeden Fall sauberer als die Seine."
Auch NRW will die Spiele
Etwa zeitgleich zu Söders olympischem Werbe-Auftritt positionierte sich auch die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen mit Hendrik Wüst (CDU) an der Spitze. Das Kabinett aus CDU und Grünen bekräftigte seine Unterstützung für die Ambitionen der Region Rhein-Ruhr, Olympische und Paralympische Spiele im "Sportland Nummer eins" auszurichten. "Wir wollen, dass die besten Athletinnen und Athleten der Welt hier ihren großen Moment erleben - getragen von einer Region, die großen Sport liebt und kann", so Wüst.
Nordrhein-Westfalen ist bereit.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst
NRW bringe Begeisterung, Erfahrung und die nötige Infrastruktur mit, um das Mega-Event nachhaltig und auf höchstem Niveau auszurichten, betonte Wüst.
DOSB entscheidet 2026
Das Rennen ist eröffnet - auch für Berlin und Hamburg. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erwartet die Regionalkonzepte aller Interessenten bis zum 31. Mai. Bis Herbst 2026 soll dann feststehen, mit wem sich Deutschland beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bewerben will und womöglich sogar für wann. Bislang stehen die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 zur Debatte.
Wann wiederum das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Spiele für 2036 und darüber hinaus vergibt, ist aktuell noch nicht klar. Die nächsten beiden Sommerspiele sind an Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 vergeben.
Mehrere Millionen Euro Bewerbungskosten
In München muss noch am 28. Mai der Stadtrat grünes Licht für das Konzept geben. Die Bewerbungskosten belaufen sich auf etwa sechs oder sieben Millionen Euro, wie Münchens Oberbürgermeister Reiter einräumte.
Reiter sprach aber von einem "positiven Schub" für seine Stadt. Olympia brächte München Geld für Infrastrukturprojekte wie U- und S-Bahn oder neue Wohnbauprojekte.
Ich hätte gerne mehr positive Vibes in der Stadt.
Münchens Oberbürgermeister Reiter
Knackpunkt Bürgerentscheid
Eine Olympia-Bewerbung steht und fällt aber mit der Zustimmung der Bevölkerung. Sieben deutsche Bewerbungen sind seit den Münchner Spielen 1972 gescheitert. Der Rückhalt in der Bevölkerung und der Politik gilt beim IOC als wichtigstes Argument.
Die Münchner Bevölkerung ist am 26. Oktober zum olympischen Bürgerentscheid aufgerufen. "Wir hoffen sehr auf eine breite Mehrheit", sagte Ministerpräsident Söder." Die Bürger zu überzeugen, nannte OB Reiter "nicht einfach, aber wir sind optimistisch, dass wir das hinkriegen". Auch in NRW stehen die Pläne "unter dem Vorbehalt der Finanzierung und Bürgerbeteiligung", so Wüst.
Quelle: Reuters
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Quelle: dpa, SID
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