2030 mit 64 Teams?:Südamerika will immer noch die Mega-WM
Südamerikas Fußball-Verband erhöht seine Bemühungen um eine Aufstockung der WM 2030 auf 64 Mannschaften. Das finden nicht alle gut - aus Europa regt sich Widerstand.
Bereits beim FIFA-Kongress in Paraguay trafen die Südamerikanischen Fußball-Bosse auf FIFA-Präsident Gianni Infantino und hinterlegten ihre Idee einer Mega-WM 2030.
Quelle: dpaDer Fußball-Weltverband FIFA hat mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Verbänden die Erweiterung der Fußball-WM 2030 auf 64 Mannschaften diskutiert. Das Treffen mit FIFA-Präsident Gianni Infantino in New York fand auf Anregung des südamerikanischen Kontinentalverbandes statt. "Wir glauben an eine historische WM 2030", teilte CONMEBOL-Präsident Alejandro Domínguez nach den Gesprächen im Trump Tower mit.
Staatspräsidenten auf Werbetour bei Infantino
Die Staatspräsidenten von Paraguay und Uruguay, Santiago Peña und Yamandú Orsi, warben bei dem Treffen ebenso für die Idee einer Aufblähung wie die Chefs der nationalen Verbände aus Argentinien, Paraguay und Uruguay.
Argentiniens Staatspräsident Javier Milei war wegen Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump verhindert. Der Vorschlag aus Südamerika liegt schon seit März auf dem Tisch.
Die FIFA vergibt per Applaus die WMs 2030 und 2034. ZDF-Reporter Markus Harm über den Vergabeprozess. Martina Voss-Tecklenburg hätte sich vom DFB eine Enthaltung gewünscht.
11.12.2024 | 4:20 minInfantino sprach derweil von einem "Arbeitstreffen" im Vorfeld der WM, über Einzelheiten der Gespräche gab er keine Auskunft. Nach Informationen des US-Sportsenders ESPN und der "New York Times" war der Vorschlag der Erweiterung auf 64 Teams aber eines der Themen.
Hintergrund: Mehr WM-Spiele im eigenen Land
"Wir rufen dazu auf, groß zu träumen. Denn wenn Fußball von allen gelebt wird, ist das Fest wahrhaft global", schrieb Domínguez weiter. Sollte der Vorstoß Erfolg haben, würde die WM erstmals 128 Spiele umfassen.
Nach dem bisherigen Plan soll das Turnier zum 100-jährigen WM-Jubiläum lediglich jeweils ein Spiel in Uruguay, Argentinien und Paraguay umfassen, während die übrigen Begegnungen auf die Hauptgastgeber Spanien, Portugal und Marokko verteilt werden sollen.
Heftiger Gegenwind für die Pläne
Vor allem aus Europa hatte es zuletzt deutliche Kritik an dieser Idee gegeben. "Erstens wäre das Turnier zu lang. Zweitens würden unsere Qualifikationsspiele bedeutungslos. Für die Qualität des Fußballs wäre es lächerlich", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin im Mai dem "kicker".
Auch DFB-Chef Bernd Neuendorf, der mittel- und nordamerikanische Verband CONCACAF sowie der asiatische Dachverband AFC hatten sich klar gegen eine Aufblähung ausgesprochen. Beim FIFA-Kongress Mitte Mai war der Vorschlag nicht explizit Thema, Weltverbandschef Infantino warb aber darum, für neue Ideen offen zu sein.
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