Frauen-Bundesliga: Frankfurt mit Rekordkulisse gegen Bayern
30.000 Zuschauer in Frankfurt:Eintracht-Frauen vor Rekordkulisse gegen Bayern
von Frank Hellmann
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Eine Rekordkulisse im Waldstadion wird das Topspiel der Frauen-Bundesliga zwischen Frankfurt und dem FC Bayern erleben. Doch der Meisterschaftskampf erscheint bereits entschieden.
Schnelles Wiedersehen am Samstag in Frankfurt: Bereits Ende Februar duellierten sich Frankfurts Laura Freigang (li.) und Bayerns Glodis Perla Viggosdottir im DFB-Pokal.
Quelle: ddp
Laura Freigang ist an dieser Stelle entwaffnend offen: "Es ist eine Weile her, dass wir im Deutsche Bank Park gespielt haben. Ich habe es vermisst, muss ich ehrlich sagen", sagt die Nationalspielerin von Eintracht Frankfurt.
Erstmals treten die Eintracht-Fußballerinnen in dieser Saison in der im Volksmund immer noch Waldstadion genannten Spielstätte an. Die Konstellation beim Topspiel der Frauen-Bundesliga zwischen dem Zweiten aus Frankfurt und Spitzenreiter Bayern München (Samstag 14 Uhr) ist für den Umzug in die große Arena wie gemacht.
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Mit mehr als 30.000 Zuschauern wird gerechnet - das wäre Rekordbesuch für ein Vereinsspiel der Frauen in der Mainmetropole. Bestmarke sind die 27.640 Besucher vom 24. Mai 2008, als der 1. FFC Frankfurt gegen Umea IK mit Weltstar Marta den Europapokal gewann. Damals hatte FFC-Manager Siegfried Dietrich alles getan, damit Birgit Prinz und Co. diesen Rahmen vorfanden.
Drei bittere Pleiten in diesem Jahr für die Eintracht
Der diesmal als Ehrengast anwesende Dietrich trieb vor fünf Jahren die Fusion des erfolgreichsten deutschen Frauenfußballsvereins voran, damit der Standort irgendwann wieder um Titel spielt. Nach der Hinrunde schien die Eintracht die Lücke zu den Topteams geschlossen zu haben, verlor dann aber im DFB-Pokal-Viertelfinale bei den Bayern (1:4 n.V.), kam in der Liga beim VfL Wolfsburg (1:6) unter die Räder und patzte beim SC Freiburg (2:3). Ist Frankfurt doch noch nicht reif für den großen Wurf?
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"Wir haben natürlich nach der Herbstmeisterschaft gesehen, was grundsätzlich möglich ist. Nun ist die Situation aber ein bisschen anders. In den vergangenen Spielen hat es zu oft an der einen oder anderen Stelle etwas gehakt", sagte Freigang in der Pressekonferenz am Donnerstag. Sie hob aber zugleich hervor: "Hätte man uns vor der Saison den zweiten Tabellenplatz in dieser Phase der Saison angeboten, hätten wir den gerne genommen."
Mit Johannes und Dunst gehen zwei Topspielerinnen
Nur der Vizemeister kommt noch direkt in die Ligaphase der auf 18 Teams erweiterten Champions League. Der Bundesliga-Dritte muss in die Qualifikation - und da scheiterte Frankfurt in jüngerer Vergangenheit zweimal. Trainer Niko Arnautis will gar nicht mehr über Meisterschaftsträume sprechen:
Es geht nicht nur um den Titel. Wir wollen nächstes Jahr unbedingt europäisch spielen, das ist das primäre Ziel für uns.
„
Niko Arnautis, Trainer Eintracht Frankfurt
Das Spiel auf großer Bühne habe sich die Mannschaft verdient: "Wir wollen wie in der Vergangenheit mit unserer Leistung dazu beitragen, dass es ein Fest wird".
Doch auf Dauer dürsten Topspielerinnen nach Titeln: Nationaltorhüterin Stina Johannes (zum VfL Wolfsburg) und Österreichs "Fußballerin des Jahres" Barbara Dunst (zum FC Bayern) haben sich bereits zu Wechseln entschlossen.
Weitere Abgänge könnten folgen, heißt es. Arnautis nennt als Antwort auf viele offene Personalfragen das Beispiel Freigang: Sie stieg In Frankfurt als unbekannte Collegespielerin aus den USA zu einer der populärsten Fußballerinnen Deutschlands auf.
Bayern-Trainer Alexander Straus könnte auch mit Niederlage leben
Es mag auch stimmen, dass sich das Eintracht-Ensemble 35 Großchancen mehr als die Bayern herausgespielt hat. Doch der Meister mit seiner Starbesetzung hat sechs Punkte mehr auf dem Konto - und bei dem leichten Restprogramm meinte Münchens Trainer Alexander Straus sogar:
Selbst wenn wir verlieren, werden wir auch am Sonntag noch in einer sehr guten Position für die letzten drei Spiele sein.
„
Alexander Straus, Trainer FC Bayern München
Dem Verfolger machte der Norweger reichlich Komplimente: "Frankfurt hat ein großartiges Team, großartige individuelle Spielerinnen, die im Vergleich zu uns oder Wolfsburg manchmal ein bisschen unter dem Radar fliegen." Namentlich genannt: Geraldine Reuteler, Laura Freigang, Nicole Anyomi, Elisa Senß und Lisanne Gräwe.
Zumindest Freigang fliegt sicher nicht mehr so tief, die beste Bundesliga-Torjägerin ist nach ihrem zauberhaften Hackentor fürs Nationalteam gegen Schottland (6:1) in aller Munde. Die 27-Jährige hat eine Wiederholung in Aussicht gestellt: "Mit der Hacke spiele ich generell ganz gerne, nicht immer zur Freude des Trainers."
Ausgewählte Spiele der Fußball-Bundesliga der Frauen.
Quelle: Reuters
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