Bundesliga: VfB Stuttgart besonnen vor Spiel in Frankfurt

Ginge es nach Sebastian Hoeneß, hätte der Spielplan fürs kommende Wochenende wohl einen anderen Gegner parat gehabt. So aber müssen seine Stuttgarter bei Eintracht Frankfurt antreten.

Damit, so der Stuttgarter Coach, stehe sein Team vor "einem der schwersten Auswärtsspiele, die du aktuell haben kannst. Sie stehen auf Platz vier, sind im Europapokal." Der VfB belegt Rang zehn.

Die Begegnung (Samstag, 18:30 Uhr) lässt also auch in dieser Spielzeit ein ambitioniertes Team auf eines treffen, das zielsicher die Champions League ansteuert - nur diesmal unter umgekehrten Vorzeichen.

Die Frankfurter Eintracht hat, abgesehen von den erstaunlichen Mainzern auf Platz drei, in dieser Saison den Status inne, den im Jahr zuvor der VfB für sich gepachtet hatte: den als Überraschungsmannschaft der Saison.

Die Frankfurter rangieren mit stolzen 45 Punkten auf einem Champions-League-Platz, der VfB hat hingegen erst 37 Zähler. Am 27. Spieltag der vergangenen Saison war Stuttgart Dritter, mit satten 57 Punkten. Die Eintracht hatte neun Punkte Rückstand auf Platz fünf.

Fünfmal in Serie konnte Stuttgart nicht gewinnen und hat 20 Zähler weniger auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Auch wenn klar war, dass sich Platz zwei nicht wiederholen lassen würde: Der VfB steckt in einer Ergebniskrise.

Die jüngsten Punktverluste in Kiel (2:2) oder Hoffenheim (1:1) oder die 1:2-Heimniederlage gegen Wolfsburg werden dem eigenen Anspruch nicht gerecht. Will der VfB die erneute Champions-League-Qualifikation schaffen, muss er in Frankfurt gewinnen.

Sebastian Hoeneß hat jüngst seinen Vertrag in Stuttgart bis 2028 verlängert - ohne Ausstiegsklausel.

Dass die Vertragsverlängerung im Klub trotz der durchwachsenen Saisonbilanz in der Liga lagerübergreifend gefeiert wurde, ist derweil ein gutes Zeichen. Der VfB hat schließlich schon oft von sich behauptet, dass er auf Kontinuität setzen wolle.

Doch von Tim Walter über Nico Willig bis Bruno Labbadia durften zuletzt viele Coaches nur vier bis sechs Monate bleiben. Diesmal scheint es, als hätten wirklich alle Verantwortungsträger das Gefühl, zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Trainer zu haben.

Der musste derweil am Donnerstag allerlei Fragen zum Gala-Auftritt seines Stürmers Nick Woltemade beantworten, der beim U-21-Länderspiel gegen Spanien drei Tore geschossen hatte.

"Er hat zurecht viel Zuspruch bekommen", findet sein Trainer und Förderer, der neben seinen sportlichen Qualitäten auch dessen "außergewöhnlichen Charakter" lobte.

Woltemade wird in Frankfurt in der Startelf stehen - im Gegensatz zu Deniz Undav, der seit acht Spielen nicht mehr getroffen hat.

Er sei allerdings auch "auf einer Flughöhe unterwegs gewesen, die höher nicht sein kann. Mit Toren für die Nationalmannschaft - und als Liebling der Massen hier beim VfB." Seine Prognose: "Er wird sich da rausarbeiten."

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