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Hartenstein ist neuer Champion:Nowitzkis Nachfolger auf dem NBA-Thron
von Heiko Oldörp
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Vor 14 Jahren gewann Dirk Nowitzki als erster und einziger Deutscher die NBA-Meisterschaft. Nun ist Isaiah Hartenstein sein Nachfolger. Er triumphierte mit Oklahoma City Thunder.
14 Jahre nach Dirk Nowitzki holt Isaiah Hartenstein als erst zweiter deutscher Basketball-Profi den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt.
Quelle: AP
Isaiah Hartenstein grinste, und klatschte sich zufrieden mit seinen Mitspielern ab. Es waren noch knapp 30 Sekunden zu spielen in diesem siebten und entscheidenden Spiel der NBA-Finalserie zwischen den Oklahoma City Thunder und den Indiana Pacers - doch die Frage, wer Meister dieser Saison 2024/25 werden würde, die war längst beantwortet. 102:87 führten die Gastgeber. Da konnte nichts mehr schiefgehen.
High Fives und Handshakes
Und deshalb war Hartenstein bereits in Feierlaune. Er stand am Spielfeldrand, ein weißes Handtuch um seine Schulter, verteilte High Fives and Handshakes an jeden Mitspieler, der in seiner Nähe war. Kurze Zeit später war dann alles offiziell.
OKC gewann 103:91, von der Hallendecke rieselte Konfetti, auf dem Spielfeld lagen sich Oklahomas Profis in den Armen, auf und aus den Arena-Lautsprechern dröhnte der Queen-Klassiker "We are the champions".
Im übertragenden TV-Sender "ABC" sprach der Kommentator davon, dass die "Bilderbuch-Saison komplettiert" sei. Eine Saison, in der mit OKC ein Team aus einem kleinen Sportmarkt den ganz großen Erfolg feierte.
In der Saison 2020/21 hatten die Thunder gerade mal 22 der 82-Hauptrunden-Partien gewonnen. In der darauffolgenden Spielzeit lautete die Bilanz 24:82. Und nun sind sie das Nonplusultra der NBA.
Tyrese Haliburton von den Indiana Pacers verletzte sich bereits zu Beginn des Spiels.
Quelle: AP
Zweitjüngster NBA-Champion
Es fühle sich alles noch "so unwirklich" an, sagte Shai Gilgeous-Alexander noch auf dem Spielfeld. Der 26-jährige Kanadier ist der Superstar und das Gesicht des Vereins. Er wurde bereits zum "wertvollsten Spieler" (MVP) der Hauptrunde gewählt und gewann nun auch die Auszeichnung als MVP dieser Finalserie.
Gilgeous-Alexander und sein Team könnten auch in Zukunft die Messlatte für die anderen 29 NBA-Team sein. Denn mit einem Durchschnittsalter von 25,6 Jahren sind diese Oklahoma City Thunder die zweitjüngste Mannschaft, die Meister wurde.
Shai Gilgeous-Alexander gewann die Auszeichnung als MVP dieser Finalserie.
Quelle: AP
Hartenstein: Der perfekte Rollenspieler
Hartenstein passt nicht nur mit seinen 27 Jahren perfekt in dieses Team, sondern auch mit seiner Spielweise. Er ist zum einem eine Art Stromkabel, bringt mit seiner Wucht und seiner Power Energie ins Spiel, kann den Ball wuchtig in den Korb stopfen oder aber packt bei den Rebounds kraftvoll zu.
Doch das 2,13 Meter-Muskelpaket kann auch - und das hat Hartenstein in diesen sieben Partien der Finalserie eindrucksvoll bewiesen - eine Rolle übernehmen, deren Daten nicht auf dem Statistikzettel zu finden sind, indem er Laufwege freiblockt, damit seine Mitspieler dann zum Korb ziehen können oder eine freie Wurfbahn haben.
Als Jugendlicher in Deutschland unterschätzt
Hartenstein war nach Detlef Schrempf (1996 mit OKC-Vorgängerverein Seattle SuperSonics), Dirk Nowitzki (2006/2011, jeweils Dallas), Daniel Theis (2022/Boston) und Maxi Kleber (2024/Dallas) der fünfte Deutsche in den NBA-Finals. Und er ist nun, 14 Jahre nachdem Nowitzki die Dallas Mavericks zur Meisterschaft geführt hatte, der nächste Champion aus Germany.
All das war in seinen Teenager-Tagen im Niedersächsischen Quakenbrück so nicht mal ansatzweise zu erahnen. Dort hatte Hartenstein als Elfjähriger mit dem Vereinsbasketball begonnen. Und damals, dass hatte er während dieser zwei Monate andauernden NBA-Playoffs erstmals hervorgehoben, habe er sich "immer als Underdog gefühlt" und sei "bei vielen Sachen bisschen unterschätzt" worden.
87 Millionen Dollar - gut investiertes Geld
Doch diesen 2,13 Meter-Mann vom Typ Türsteher unterschätzt schon lange niemand mehr. Und all die Zweifler und Nörgler aus seinen Jugendtagen, die würden ihn mitunter heute noch ganz besonders motivieren, so Hartenstein.
Er hatte vergangenen Sommer einen Drei-Jahres-Vertrag für 87 Millionen Dollar in Oklahoma unterschrieben. Es war der größte Kontrakt für einen vereinslosen Spieler in der Geschichte des Vereins. Und es war, dass hat der Deutsche bewiesen, gut investiertes Geld.
Quelle: Reuters
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