ZDF-Recherche:Ex-FBI-Mann: Musk war Ziel russischer Agenten
von Johannes Hano und Dominik Rzepka
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US-Milliardär Elon Musk soll das Ziel russischer Agenten gewesen sein. Sie sollen sich in sein Umfeld geschleust haben, am Ende soll es sogar Kontakt mit Putin gegeben haben.
Der ehemalige FBI-Agent Jonathan Buma sagt im ZDF, US-Milliardär Elon Musk sei das Ziel von russischen Agenten gewesen. Dafür gebe es Beweise (engl.).12.05.2025 | 0:43 min
Elon Musk soll gerne Drogen nehmen. Sex, Glücksspiel, exzentrische Festivals - auch das gehöre zu Musks Leben, sagt der ehemalige FBI-Agent Johnathan Buma in einem exklusiven ZDF-Interview.
Musks Lebensstil soll es dem russischen Geheimdienst leicht gemacht haben, Einfluss auf den Chef von Tesla und X zu nehmen.
Musks Anfälligkeit für promiske Frauen und Drogenkonsum, insbesondere Ketamin, wurden vom russischen Geheimdienst als Chance angesehen, an der ein Agent ansetzen kann.
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Johnathan Buma, FBI-Spionageabwehr 2009 - 2025
Buma war 16 Jahre lang Special Agent des FBI. Eines seiner Fachgebiete: russische Spionage. In dieser Funktion habe er beobachtet, wie sich russische Agenten immer tiefer in die Firmen aufstrebender Tech-Milliardäre in Kalifornien vorgearbeitet hätten.
Elon Musk soll Ziel russischer Agenten gewesen sein, berichtet ein Ex-FBI-Agent im ZDF. Es soll auch Kontakt mit Putin gegeben haben. Was dahinter steckt, zeigt ZDFheute live.12.05.2025 | 30:26 min
"Dafür gibt es Beweise"
Neben Musk soll auch PayPal-Gründer Peter Thiel Ziel des russischen Geheimdienstes gewesen sein. Auf die Frage, ob es eine russische Operation gegeben habe, die Musk und Thiel im Visier gehabt hätte, sagt Buma: "Ja."
Ich darf nicht über Details sprechen, wie wir genau an die Informationen gekommen sind. Aber es gibt eine große Menge Beweise, die diese Tatsache untermauern.
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Johnathan Buma, FBI-Spionageabwehr 2009 - 2025
Auf die Nachfrage, ob es dafür tatsächlich Beweise gebe, sagt Buma: "Es gibt absolut Beweise dafür."
Mehr zu dem Thema sehen Sie in der ZDF-Dokumentation "Putins Helfer - Trump, Musk und der Kreml" am Dienstag, 13. Mai um 20:15 Uhr im ZDF oder im Stream.
Dokumentation über den X-Chef: "The story of Elon Musk".10.01.2023 | 44:37 min
Buma: Es gab Kontakt zwischen Musk und Putin
Hinter der Kontaktaufnahme zu Musk und Thiel habe der russische Präsident Wladimir Putin gestanden, so Buma. Denn die Gesandten, die geschickt wurden, um Kontakt zu beiden aufzunehmen, hätten direkten Kontakt zu Putin angeboten.
Sie hätten das nicht getan, wenn Putin nicht persönlich Kenntnis von der Aktion gehabt und genehmigt hätte.
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Johnathan Buma, FBI-Spionageabwehr 2009 - 2025
Buma sagt, er wisse, dass es zu direktem Kontakt zwischen Musk und Putin gekommen sei. Wohl mehrfach. Auch das "Wall Street Journal" hat darüber bereits im Jahr 2024 berichtet.
Wie Buma davon erfahren hat, darf er nicht sagen. Er würde sich strafbar machen.
Hohe Quartalsverluste bei Tesla: Nach einem massiven Umsatzrückgang will Unternehmenschef Elon Musk sein Engagement für die US-Regierung künftig deutlich reduzieren.23.04.2025 | 1:16 min
Musk ändert plötzlich seine Haltung
Auffällig ist vor allem eins: Im Jahr 2022 wechselt Musk das Lager. Zwar unterstützt er im Krieg gegen die Ukraine mit seinen Satelliten aus vertraglichen Gründen die ukrainischen Soldaten. Aber wo er einst Putin zum Duell um die Krim aufforderte, wettert er nun gegen weitere Hilfen für das angegriffene Land.
Immer wieder übernimmt er russische Forderungen, alles kommuniziert er an die mehr als 600 Millionen Nutzer seiner eigenen Plattform X. Anfang 2025 mischt er sich auch in den Bundestagswahlkampf ein, etwa mit einer Wahlempfehlung für die AfD.
Aus dem Archiv: Musk hat sich auch in den Bundestagswahlkampf eingemischt, etwa mit einem Live-Talk bei X mit AfD-Chefin Alice Weidel.09.01.2025 | 2:59 min
Plötzlich festgenommen, plötzlich Pass weg
All diese Informationen Bumas würde die neue US-Regierung offensichtlich lieber geheim halten. Kurz vor dem ZDF-Interview wird Buma festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, dass er Journalisten geheime Informationen über Spionageabwehroperationen des FBI übergeben wolle.
Buma wird der Pass weggenommen. Für eine Kaution von 100.000 Dollar kommt er vorübergehend frei, darf sich aber nur in den Bundesstaaten Utah, Arizona oder Kalifornien aufhalten. Denn seine Vorwürfe sind schwerwiegend. Sein Fazit:
Ich denke, das repräsentiert das größte Versagen in der Geschichte der amerikanischen Spionageabwehr.
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Johnathan Buma
Elon Musk hat sich auf ZDF-Anfrage nicht zu den Vorgängen geäußert.