Ziele Pariser Klimaabkommen:Fast alle Länder reißen Frist für Klimapläne
Eigentlich ist der 10. Februar der letzte Tag, um nationale Klimaschutzpläne für die nächsten fünf Jahre einzureichen. Doch viele Vertragsstaaten lassen diese Frist verstreichen.
Nur wenige Vertragsstaaten haben den Vereinten Nationen bis 10. Februar gemeldet, was sie in den nächsten Jahren für den Klimaschutz tun werden.
10.02.2025 | 1:39 min"NDC", Nationally Determined Contributions, auf deutsch "nationale Klimabeiträge" - sie sind eines der Herzstücke, die die rund 200 Vertragsstaaten 2015 im Pariser Klimaabkommen festgelegt haben.
Danach sollen die Länder alle fünf Jahre neue nationale Klimaschutzziele (NDC’s) bei den Vereinten Nationen einreichen. In diesen Plänen soll der jeweilige Staat konkret beschreiben, welche Maßnahmen bis 2035 in seinem Land vorgesehen sind.
Der Expertenrat der Bundesregierung hat sein Gutachten zum Klimaschutz vorgestellt: Die Klimaziele würden verfehlt, wenn der Klimaschutz nicht breiter aufgestellt würde.
05.02.2025 | 3:36 minMehr als die Hälfte der Staaten, darunter Indien und China, werden diese Frist verpassen und wollen erst später im Jahr die Pläne vorlegen. Auch die Länder der EU werden diese Frist reißen. Bisher haben nur die USA - noch unter Joe Biden -, Brasilien, Uruguay und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Klimaziele vorgelegt.
Ohne Klimapläne keine Fortschrittsberechnung möglich
Spätestens im September müssten die Pläne vorliegen, so UN-Klimachef Simon Stiell. Nur bis dahin könnten sie noch in den UN-Klimabericht aufgenommen werden. Dieser soll vor der nächsten weltweiten Klimakonferenz (COP30), die im November im brasilianischen Belém stattfindet, erscheinen.
Was bringen Weltklimakonferenzen? Diese Frage stellen nicht nur Klimaaktivisten im November 2024 im Ölstaat und Gastgeberland Baku.
15.11.2024 | 28:08 minAnhand dieser Pläne errechnen dann die Vereinten Nationen, wie groß die Lücke ist, die zwischen den geplanten Maßnahmen und den international vereinbarten Zielen zur Begrenzung der Erderwärmung klafft.
Erderwärmung: Grenze von 1,5 Grad bereits überschritten
In Paris hatten die Teilnehmerstaaten vor knapp zehn Jahren beschlossen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden soll.
Fünf Jahre nach dem Pariser Klimaschutzabkommen klafft eine ernorme Lücke zwischen Versprechen und Realität. Was muss getan werden, um die vereinbarten Ziele doch zu erreichen?
11.12.2020 | 7:38 minDie Durchschnittstemperatur der vergangenen zwei Jahre hat die Grenze von 1,5 Grad bereits überschritten. UN-Klimachef Stiell warnte davor, dass man derzeit auf dem Weg zu etwa drei Grad sei.
Die USA hatten im Dezember, kurz vor Ende der Amtszeit von Präsident Biden, einen Plan zur Reduzierung ihrer Emissionen um 61 bis 66 Prozent vorgelegt. Vermutlich ist das jetzt obsolet, da der neue Präsident Donald Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen erklärt hat.
EU soll bei Reduzierung von Treibhausgas mehr tun
Die Europäische Union als einer der größten Treibhausgasverursacher sei nach dem Austritt der USA umso mehr gefordert, teilten die Umweltorganisation German Watch und das katholische Hilfswerk Misereor in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
Die EU-Kommission will eine Emissionssenkung von 90 Prozent (im Vergleich zum Stand 1990) bis 2040 vorantreiben. In Straßburg sind die neuen Klima-Zwischenziele vorgestellt worden.
06.02.2024 | 2:32 minDeutschland müsse im Europäischen Rat für 2040 ein Klimaziel von mindestens 90 bis 95 Prozent Treibhausgasreduktion vorantreiben. Viele Staaten würden sich abwartend und taktierend verhalten, so der bei German Watch zuständige Leiter für die Klimapolitik, Petter Lydén.
Die Lücke zwischen den bisherigen Klimaverpflichtungen der Länder und dem, was für die Einhaltung der Pariser Klimaziele notwendig ist, sei noch sehr groß.
Manfred Kessler ist Redakteur in der ZDF-Umweltredaktion.
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