Weltflüchtlingstag:Schulze: "Niemand flüchtet freiwillig"
Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und Solidarität: Das betont Entwicklungsministerin Schulze (SPD) anlässlich des Weltflüchtlingstags. Eine Aktion soll Einzelschicksale zeigen.
Zum Weltflüchtlingstag hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Unterstützung von Flüchtlingen angemahnt. Sie erklärte am Donnerstag:
Niemand flüchtet freiwillig und die meisten Flüchtlinge wünschen sich nichts mehr, als in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Svenja Schulze, Entwicklungsministerin (SPD)
Alle Flüchtlinge verdienten Schutz und die volle Solidarität der Weltgemeinschaft, so Schulze. Die Entwicklungsministerin verwies auf die Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), die vergangene Woche veröffentlicht worden waren.
Die meisten Vertriebenen bleiben im Herkunftsland
120 Menschen Millionen weltweit sind demnach auf der Flucht. Die Mehrheit bleibt im Herkunftsland und wird dort oft mehrfach vertrieben.
Hinzu kommt, dass drei von vier Flüchtlingen, die ihr Land verlassen, von Ländern mit nur geringem oder mittleren Einkommen aufgenommen werden. Die ärmsten Länder zeigen damit die größte Aufnahmebereitschaft und tragen die schwerste Last.
Laut der Hilfsorganisation Oxfam wurden im vergangenen Jahr weltweit 3,4 Millionen Menschen allein durch Überschwemmungen und Dürren aus ihren Häusern vertrieben. Am schlimmsten betroffen waren demnach Somalia, China, die Philippinen, Pakistan, Kenia, Äthiopien, Indien, Bangladesch und Malaysia. Verschärft hat sich die Situation aufgrund des Klimawandels.
Der Krieg im Sudan fordert nicht nur täglich neue Opfer, mittlerweile sind auch über 10 Millionen Menschen auf der Flucht. Viele wollen nach Ägypten. Eine riskante Route.
14.06.2024Aktion soll auf Einzelschicksale aufmerksam machen
Mit der Aktion "#1von120Millionen" will das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit 20 Nichtregierungsorganisationen Geflüchtete und ihre Geschichten in den sozialen Medien sichtbar machen.
Im Rahmen dieser Aktion planen die beteiligten Akteure am Weltflüchtlingstag unter anderem Videos mit persönlichen Geschichten von Geflüchteten auf verschiedenen Plattformen zu teilen.
"Wenn wir sachlich damit umgehen, ist es nicht nur für die Flüchtlinge besser, sondern auch für uns alle", sagt Chris Melzer, UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, die Debatte politisch auszunutzen "sei moralisch unfair".
13.06.2024 | 5:14 minDie Welthungerhilfe spricht sich auf der Plattform X entschieden gegen mögliche Kürzungen in der Entwicklungshilfe aus: Diese gingen "an der Realität vorbei und senden ein völlig falsches Signal", so Generalsekretär Mathias Mogge.
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