Warken plant Verbot von Lachgas für Jugendliche

Trenddroge unter Jugendlichen:Warken will Lachgas für Minderjährige verbieten

|

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will so schnell wie möglich die Abgabe von Lachgas an Minderjährige verbieten. Außerdem plane sie ein Verbot von K.O.-Tropfen.

Ein Mädchen atmet die Luft aus einem Luftballon ein
Lachgas ist zur Partydroge von Jugendlichen avanciert - dem will Bundesgesundheitsministerin Warken ein Ende bereiten (Symbolbild)
Quelle: imago images

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will als eine ihrer ersten Amtshandlungen ein Verbot von Lachgas als Partydroge auf den Weg bringen. "Lachgas ist kein harmloser Spaß, sondern insbesondere für Kinder und Jugendliche mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Das reiche von Gefrierverletzungen über Ohnmachtsanfälle bis zu hin zu bleibenden Nervenschäden oder Psychosen. Für ein Verbot setze sie sich schon seit Jahren sein. "Ich werde so schnell wie möglich einen Entwurf ins Bundeskabinett bringen." Damit liege sie mit ihrem Vorgänger Karl Lauterbach (SPD) auf einer Linie.
Lachgaskartuschhe mit Ballons
Seit Jahren wird Lachgas von Jugendlichen immer häufiger als Partydroge missbraucht. Gesundheitsminister Lauterbach plant deshalb ein Verkaufs-Verbot für Jugendliche. 11.07.2024 | 1:37 min

Lachgas und K.O.-Tropfen: Warken setzt Lauterbach-Vorhaben um

Konkret geht es laut Warken darum, dass Lachgas nicht mehr an Minderjährige abgegeben werden darf. Zudem solle ein generelles Verbot gelten, Lachgas über den Versandhandel oder Automaten zu verkaufen.
Warken will darüber hinaus mit dem Gesetz, ähnlich wie Lauterbach zuvor, Handel und Vertrieb von K.O.-Tropfen verbieten und unter Strafe stellen.

Wir werden nicht weiter zulassen, dass Industriechemikalien als Vergewaltigungsdroge missbraucht werden.

Nina Warken, Bundesgesundheitsministerin

Lachgas Grafik
Lachgas ist eine Droge und kann gefährlich sein - hier erklären wir mehr.18.05.2024 | 1:24 min

Elf Todesfälle in 2023 im Zusammenhang mit Lachgas

CDU, CSU und SPD wollen laut ihrem Koalitionsvertrag geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen, "um insbesondere Kinder und Jugendliche vor Alltagssüchten zu schützen".
Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hatte im Dezember mitgeteilt, dass der Missbrauch von Lachgas ein anhaltender Trend sei. 2023 wurden demnach elf Todesfälle im Zusammenhang mit Lachgas polizeilich registriert. Lachgas kann in Deutschland derzeit legal erworben werden und ist besonders bei Jugendlichen beliebt.
Quelle: dpa, kna

Mehr zum Thema Lachgas