Mobilfunkmesswoche: Wo das Handynetz noch Lücken hat

Bundesweite Mobilfunkmesswoche:"Kein Netz": Wo das Handynetz noch Lücken hat

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Mehr als 150.000 Menschen haben sich für eine Mobilfunkmesswoche auf die Suche nach Funklöchern gemacht. Das Ergebnis: Die Abdeckung ist gut - aber es gibt regionale Unterschiede.

Brandenburg, Forst: Ein Sendemast für Mobilfunk.
Trotz regionaler Lücken ist die Abdeckung im deutschen Mobilnetz hoch - das ist das Ergebnis der ersten Mobilfunkmesswoche. Rund 98 Prozent der Messpunkte lagen im 4G- und 5G-Netz.13.07.2025 | 0:26 min
Im deutschen Mobilfunknetz ist die Abdeckung insgesamt hoch, es zeigen sich aber weiterhin regionale Lücken. Das ist das Ergebnis der ersten bundesweiten Mobilfunkmesswoche.
Demnach lagen rund 98 Prozent der Messpunkte in den beiden modernsten Netztechnologien 4G und 5G. Funklöcher hätten in weniger als einem Prozent der erfassten Messpunkte vorgelegen, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. In einigen Gebieten zeigten sich aber noch größere Versorgungslücken.

150.000 Nutzer schickten Daten per Funkloch-App

Bei der Mobilfunkmesswoche sei es darum gegangen, den Daten der Netzbetreiber die Nutzerperspektive gegenüberzustellen, sagte René Henn von der Bundesnetzagentur im Rahmen einer Tagung der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) in Naumburg. Mehr als 150.000 Menschen beteiligten sich nach Angaben der Bundesnetzagentur an der Messwoche im Mai.
Ein Mobilfunkmast steht in ländlicher Umgebung.
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Per Funkloch-App auf den Handys der Nutzer wurden Daten anonymisiert gespeichert und an die Bundesnetzagentur weitergegeben. Die Daten würden jetzt genutzt, um die von den Netzbetreibern gemeldete Versorgung zu überprüfen und sie mit strukturellen oder auffallenden lokalen Diskrepanzen zu konfrontieren, so ein Sprecher der Bundesnetzagentur.

Größte Lücken in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

Die größten Lücken zeigten sich laut Auswertung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier wurde jeweils bei 1,12 Prozent der Messpunkte kein verfügbares Netz festgestellt. Deutschlandweit war dies bei 0,76 Prozent der Messpunkte der Fall.
In 1,27 Prozent der Messungen war nur ein 2G-Netz verfügbar, das aufgrund der Übertragungsraten nur für Telefonie und SMS-Versand geeignet ist. Hier zeigten sich in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,25 Prozent die größten Gebiete.
Ein junger Mann sitzt in einer S-Bahn und benutzt dabei sein Smartphone.
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Ministerium für Digitales sieht Erfolg

Das Bundesministerium für Digitales bewertet die Ergebnisse der Messwoche als Erfolg. Es seien rund 145 Millionen valide Messpunkte erfasst worden, so dass das Konzept der Messwoche ausgeweitet werden solle, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.
Karsten Wildberger im Bundestag
Deutschland liegt digital nur im Mittelfeld. Das neue Digitalministerium unter Karsten Wildberger soll das ändern und die digitale Modernisierung vorantreiben.16.05.2025 | 3:03 min
Durch die gemeldeten Daten seien rund 16 Prozent der Bundesfläche erfasst worden. Zwar könnten auf dieser Basis keine generellen Aussagen zur Versorgungslage in Deutschland getroffen werden, aber die Messungen böten Aufschluss, in welchen Gebieten die Herausforderungen des Netzausbaus besonders groß seien.
Quelle: dpa

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